04. 2007 - Schweden

Samstag, 26. Mai 2007

Schweden ein Kurzfazit

Schweden - 398 km

Keinen Elch gesehen, weder in Norge noch in Sverige - bitter, das einzige was diesbezueglich bleibt - viele Warnschilder mit Elchen drauf - na ja, hilft auch nicht richtig weiter.

Schweden ist "lieblicher" als Norge.

Die Schweden sind vielleicht nicht ganz so offen wie die Norweger, aber ich musste eigentlich auch nicht nach irgendwelchen Dingen in Schweden fragen.

Die JHG sind o.k.

Preise fast so hoch wie in Norwegen. Alllerdings hat die Post mich bei der Ruecksendung von nicht mehr benoetigten Karten undReisefuehrern geschockt, Skr 130 fuer einen Din A-4 Umschlag = EURO 15 (i.W. fuenfzehn).

Die Strecken fast durchgaengig einwandfrei asphaltiert, nur wenige Teilstrecken auf nicht asphaltierten, aber gut befahrbaren Wegen. Das Terrain wurde zunehmend Flacher, je weiter man nach Sueden kommt. Insofern konnte man jeden Tag ein wenig entspannter fahren.

Sehr gute Kennzeichnung der Strecken.
MIt Ausnahme des Grossraums von Goeteborg und Stroemstad erscheint die Westkueste von Schweden noch menschenleerer als die Suedkueste von Norwegen, ist aber klimatisch ggue. der Suedkueste von Norwegen weniger beguenstigt (die Natur war zurueck).

Schweden ist ein urspruenglich gebliebenes Land, wobei mir die Kueste nicht so zusagt wie die von Norwegen. Wenn nochmal nach Schweden, dann nach Goeteborg u/o Stockholm.

Mittwoch, 23. Mai 2007

22.5.07

Gøteborg - Varberg - 98 km

Bei einem wunderbaren Fruehstueck in der JHG Slottskogen (am Schlosspark gelegen) freut man sich auf einen schoenen Radtag. Die Nacht war durch reichlich Laerm von spaet zurueckkommenden Nachtbummlern diverse Male unterbrochen.
Der Himmel ist bedeckt, kein Blatt bewegt sich, nur sehr viele Goeteborger auf dem Rad, die mir aus der Stadt raus (nicht einmal verfahren!!) Richtung Arbeit entgegenkommen. Mit dem Start um kurz nacht 8 Uhr geht es in einen entspannten Tag, die Strecke ist fast ausnahmslos flach, gute Radwege und weitgehend Rueckenwind. Die Landschaft oeffnet sich, weite Felder, weniger Baeume, alles duftet. Immer wieder fæhrt man an Golplætzen vorbei und einmal mitten hindurch. Die Schweden sind ein Volk von Golfern, wenn man sieht wieviele sich bereits am fruehen Vormittag golfen.
Die suedliche Kueste ist offenbar das "Blankenese" von Goeteborg. Eine Villa reiht sich an die andere. Ein Objekt sticht besonders heraus. Es muss mehrere Hektar gross sein, mind. zwei grosse Gebaeude sind zu sehen. Umgeben ist das Areal mit einer Granitmauer mit Granitsaeulen , zwischen denen schmiedeeiserne Gitter eingefasst sind. Das ganze natuerlich durch diverse Kameras gesichert.
Ansonsten fallen die Unmengen an Marinas und Bootsliegeplætze ins Auge. Man koennte meinen, jeder Schwede besitzt ein Boot, ob gross oder klein - Hauptsache es schwimmt.
Das Meer riecht nach Ostsee, ich bin ja auch am Kattegat und nicht mehr am Skagerak = Nordsee.
Gegen Mittag kommt die Sonne durch und ich kann zum ersten Mal auf der Tour ohne Jacke und Arm- und Beinlinge fahren - herrlich.

Unterwegs treffe ich kurz hintereinander einen jungen Schweden und ein in etwa in meinem Altersbereich befindlichen Dænen. Der Schwede kommt aus dem Norden Schwedens, hat auf dem Fahrrad einen Freund in Veilje/Dænemark besucht und ist jetzt auf dem Rueckweg gen Heimat - er hat noch ca. 500 km vor sich.
Der Dæne ist offenbar einen Weltenbummler auf dem Rad. Er will nach Kirkenes hoch und ueber Finnland und das Baltikum irgendwann im September wieder zu Hause in Dænemark sein. In den vergangenen Jahren hat er offenbar mindestens halb Europa per Rad bereist.
Ich rolle weiter, geniesse die Sonnen und die weiten Felder und die Blick auf das Meer. Kurz vor Varberg fahre ich an einem riesigen Vogelschutzgebiet vorbei, in dem es von Voegeln aller Art nur so wimmelt.
Schon bin ich in Varberg gegen 14.30 Uhr angekommen. Die JHG liegt in einer ehemaligen Festung direkt am Hafen. Bummle durch Varberg, ein kleiner netter 200 Jahre alter Kurort. Von der Festungsanlage kann man wunderbar das Treiben der Einheimischen am Uferrand beobachten und auch die Einfahrt der Stena Nautica in den Hafen anschauen, mit der ich Morgen nachDænemark uebersetze.

Nordseetour-2007-156

Abendstimmung in Varberg

Nordseetour-2007-157

Heute 5 Stunden Nettofahrzeit und ein Schnitt von 19,4 KM/h.

Montag, 21. Mai 2007

21.5.07 - Goeteborg

Ein Rundgang durch Goeteborg. Die Stadt ist wunderschoen. Unheimlich viel Gruen, viele Bäume in den breiten Strassen, viele Parks. Sehr viele Kupferdächer, die an die Hamburger Binnenalster erinnern. Die Häuser sind weitgehend in Backstein (rot, gelb) errichtet, haben sehr Balkone und die Eckhäuser meist kleine Tuermchen.

Nordseetour-2007-098

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Nordseetour-2007-106

Aber auch moderne Gebäude sind gut in das Gesamtbild der Stadt eingepasst. Die Wohnhäuser haben durchweg 5 bis 8 Stockwerke, ohne dass es beengt wirkt.
Die Einkaufsstrassen/-passagen "leben".
Am GötaAlv beeindrucken die Gebäude mit maritimen Bezug. Alte Lagerhäuser sind zu Geschäftsbauten umgewidmet bzw. haben musealen Bezug, u.a. ein maritimes Museum mit alten Feuerschiffen, Seglern, Dampf- und Marineschiffen. Das moderne Opernhaus direkt am GötaAlv ist sehr modern gehalten und beeindruckend - mal sehen wie im Vergleich in Hamburg die neue Oper im Kaispeicher A wirken wird.
Die Restaurants in den Wohngebieten sind durchweg gut gefuellt, die Pasta in einem mit viel Liebe eingerichteten und vielerlei italienischen Utensilien ausgestatteten Restaurant in der Nähe der JHG sind ausgezeichnet und auch nicht teurer als in Deutschland.

Goeteborg ist ein Wiederkommen wert, per Stena Line von Kiel kein Problem, die Abfahrt der Fähre nach Kiel habe ich noch gesehen.

Die Fuesse sind das lange Laufen offenbar nicht mehr gewohnt oder durch die tägliche Kurbelei ueberlastet. Daher werde ich jetzt die Fuesse hochlegen und mich auf Morgen vorbereiten. Gute Nacht.

21.05.07

Tofta/Orust - Göteborg - 110 km

Um noch etwas in Göteborg unternehmen zu können, will ich um 7.00 Uhr starten. Leider hat es ueber Nacht zu regnen begonnen, so dass ich nach wieder selbst gemachten Fruehstueck und Anlegen der Regensachen um 7.20 Uhr los komme. Gott sei Dank kein Wind - aber 90 km Regenfahrt. Die Inseln Orust ist noch irgendwie noch schöner als die vorher durchfahrenen Landstriche. Ueber die Insel Tjoern und Bruecken geht es aufs Festland weg von der Kueste. Die Städte Stenungssund, Jorlända und Kungälv lasse ich links liegen, Fotostopps fallen bis Göteborg aus (Landschaft im Regen ist sowieso nicht so interessant), ich will nur schnell weiter und durch längere Stopps nicht kalt werden. Bei Kungälv hört der Regen auf. Einfahrt in die Aussenbezirke von Göteborg mit einem Orientierungsproblem. Ich entscheide fuer die als "Touriststraket" ausgezeichnete Route und mach so eine Stadtrundfahrt durch die Aussenbezirke statt einer Fahrt immer im Lärmbereich der Autobahn. Nette Wohngebiete hat Göteborg. Ueber die Götaalvbron komme ich zum Zentrum und weiter zur JHG Slottskogen mitten in der Stadt, die ich um 14.00 Uhr erreiche.
So jetzt ist es 16.40 Uhr und ich stuerze mich in das schwedische Stadtleben.

20.5.07

Grebbestad - Tofta/Orust - 108 km
Selbstgemachtes Fruehstueck ohne Kaffee - war lecker. Um 8.40 Uhr geht es bei unverändert windigem Wetter unter Wolken los. Durch Wald und Wiesen

Nordseetour-2007-077

geht es vorbei an Schären. Rauf und runter

Nordseetour-2007-072

so wie immer, gott sei dank wird es nicht schlimmer. In Fjällbäcka angekommen, gibt es zwei Dinge hier zu beachten. Der Ort ist um einen riesigen Felsen gebaut. Durch den Felsen läuft ein breiter Spalt, in dem Teile des Films Ronja Räubertochter gedreht wurden. Am Hafen steht eine Bueste von der Schauspielerin Ingrid Bergman, die vor Fjälbäcka auf einer Schäre ein Sommerhaus gehabt haben soll, in dem sie oft den Sommer verbrachte.
Dann komme ich nach Hamburg(sund), nur deshalb sei es erwähnt.
Die weitere Orte auf der Strecke habe durchweg eine Marina, und sehen alle eigentlich gleich aus. Von Lysekil geht es mit einer Personenfähre mit 250 Plätzen, von denen nur zwei besetzt sind nach Fiskebäckesil. Von dort ueber zwei Inseln/Fähren nach Tofta zur JHG, die sehr ruhig liegt und um 17.30 UHr erreiche. Nachdem ich kurz vor der Ankunft in Ellös bereits warm gegessen habe geniesse ich den Abend auf der Terrasse mit dem Blick aufs Meer. Da der Gegenwind mich wieder sehr geschlaucht hat, liege ich um 20.00 Uhr auf dem Bett und wache am Morgen um 6.00 Uhr vom Wecker wieder auf - ich war wohl ziemlich groggy.

19.5.07 - Schweden

Svinesund - Grebbestad - 81 km
Schweden begruesst mich mit Regen. Auf der Svinesund-Bruecke

Nordseetour-2007-058

ruft mir ein Schwede "Welcome to Sweden" zu. Ein gutes Omen? Nach 10 km hört der Regen auf und mehr und mehr setzt sich die Sonne durch. ie Regensachen kann ich bald ablegen. Leider frischt der Wind auf und ich habe fast durchgängig sehr kräftigen Gegenwind - Radfahrers Liebling.
Die sehr gut ausgeschilderte und einwandfrei befahrbare Strecke fuehrt durchweg durch Wald und Wiesen an Seen und Meer vorbei - ein Terrain dass etwas flacher als in Norwegen ist. Ein Eichhörnchen läuft direkt vor mit auf der Strasse hin und her. Orte bestehen in der Regel aus max. 5 bis 20 Häusern, gelegentlich stehen einsame Bauernhöfe am Wege. Ruhe total, wenig Autos.
Einzig grössere Stadt ist Strömstad,

Nordseetour-2007-067

Fährhafen nach Norwegen - insgesamt sind seit der Grenze sehr viele norwegische Autos unterwegs - billigere Einkaufsmöglichkeiten als in Norwegen (an der Grenze sieht es aus, wie in Flensburg zur dänischen Grenze hin - ein Einkaufscentrum/Laden neben dem anderen).
Gegen 17.30 Uhr komme ich in Grebbestad direkt am Hafen/Wasser

Nordseetour-2007-069

gelegene JHG an. Erste Wäsche, Einkäufe fuer Fruehstueck Morgen, das erst um 11.00 Uhr Fruehstueck serviert wird.
Abends eine Pasta Marinara, da geht es doch gleich wieder viel besser, nachdem mich der ständige Gegenwind heute reichlich geschlaucht hat. Nach zwei Leichtbieren (3,5 % Alkoholgehalt) auf den HSV-Sieg gg. Aachen und das Erreichen des 7. Platzes schlafen ich schnell in.

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02. 2007 - Start
03. 2007 - Norwegen
04. 2007 - Schweden
05. 2007 - Dænemark
06. 2007 - Deutschland
07. 2008 - es geht weiter
08. 2008 - Belgien
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