12. 2010 - Schottland - Shetlands, Orkneys, Highlands

Mittwoch, 11. August 2010

10.06.2010 - Shetlands - Mainland - 130 km

Um 8.45 Uhr starte ich zum wohl noerdlichsten Punkt meiner Nordseetour - Firth auf Shetland-Mainland. Wetter heiter bis wolkig, kraeftiger Wind mal von vorn, mal von hinten, mal von links, mal von rechts. Fuer Insulaner ist es nahezu windstill. Es ist kuehl, in der Sonne 18 Grad, im Schatten 11 Grad. Und es geht immer rauf und runter (Fakten folgen spaeter, wenn ich den Tacho ausgewertet habe).
Die Landschaft ist sehr karg, keine Baeume, kaum mal ein Strauch, nur Moor, Weiden und Steine.

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Unendlich viele Schafe (eins wollte mir ins Rad laufen, hat aber im letzten Moment erkannt, dass das fuer mich und das Schaf (war natuerlich ein Schwarzes) ungut ausgehen koennte; sehr viele ganz junge Laemmer (statt Ostern kommen diese wohl aufgrund der klimatischen Bedingungen viel spaeter auf die Insel). Selten mal Kuehe und kaum Pferde, wenn sind es fast immer Ponys. Fast ueberall sieht man auf der Tour Wasser, da die Strassen sich an der zerkluefteten Kueste meist langschlaengeln. Stellenweise wird Torf gestochen, der nach Trocknung als Brennmaterial eingesetzt wird.

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Lerwick als Hauptort ist relativ gross, alle anderen Orte wie Voe, Brae, Firth, Laxo, Scalloway oder Veenengarth sind sehr klein. Unterwegs sieht man sehr viele Hoefe, die von der Schafzucht wohl ueberwiegend leben.

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ImWasser sieht man immer wieder Aquakulturen. Es werden vornehmlich Lachs und Austern gezuechtet.
Der Bezug zu den Wikingern ist ueberall unverkennbar, Strassennamen, Ortsnamen (z.T. mit Hinweisen auf den norwegischen Bezug), nicht verwunderlich, da Oslo deutlich naeher ist als London und die Wikinger wohl als erste auf den Shetlands gelebt haben.
Tourismus ist eher unbedeutend, wie mir eine Hotelinhaberin in Brae erklaerte, da die Anreise eben aufwendig und teuer sei. Man lebt von Geschaeftsreisen, hat mich ein wenig verwundert, welche Geschaefte man auf den Shetlands machen kann, hat sich mir bisher nicht erschlossen. Aber der Kaffee und ein Kuchenbroetchen mit getrockneten Fruechten, Cream und Marmelade waren sehr lecker und der Preis von £ 1,50 hat mich mehr als ueberrascht.
Um 16.30 Uhr komme ich nach 130 anstrengenden Kilometern ziemlich geschafft wieder in der JHG an und kann mein Zimmer beziehen und duschen. Herrlich. Nach der ersten Waesche geht es in die Stadt, um Lebensmittel einzukaufen, lange Tour, bis ich dann doch noch einen Laden finde.
Die JHG ist uebrigens sehr ansprechend, von aussen und von innen.

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Jetzt geht es noch eine Kleinigkeit essen und dann ins Bett. Gute Nacht.
So das wars erstmal. Mal sehen wann ich wieder ins Netz komme.

Dienstag, 15. Juni 2010

14.06.2010 - Tongue - Tain - 107 km

Einige von euch werden sich vielleicht schon gewundert habe, das ich noch kein Wort ueber den Linksverkehr verloren habe. Ist eigentlich auch bisher kein Problem, nur beim Rechtsabbiegen muss ich immer wieder aufpassen, dass ich nicht auf die falsche Spur komme. Aber bisher ist der Autoverkehr auch mehr als ueberschaubar.
Am Morgen verheisst der erste Blick aus dem Fenster nichts Gutes - es ist grau, grauer ....! Aber es soll waermer werden und die Sonne kommen. Positiv, der Wind kommt von Norden und damit weitgehend von hinten - ach ja: Und Deutschland hat 4:0 gewonnen, da schmeckt das vom JHG-Vater vertriebene Fruehstueck in Form von Cornflakes mit Milch und einem Kaffee doch gleich viermal so gut.
Um 8.45 Uhr gehts los Richtung Tain am Dornoch Firth im Distrikt Ross-Shire gelegen. Erstmal geht es die ersten 20 km bergan, bevor ich auf deas erste "Loch", das Loch Loyal

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und einen Radler aus Ipswich treffe, mit dem ich im Niemandsland 15 Min ueber das Radeln ansich und seinen Weg von Ipswich nach John O'Groats plaudere. Die ersten Cornwaller Radler fahren dort an mir vorbei. Erstmals geht es 10 km flach, herrlich bei Rueckenwind. Die Landschaft ist beeindruckend, kein Haus, kein Baum, nur das uebliche, Moor, Gras, Wasser, Ginster, ach ja und links und rechts von mir die beiden hoechsten Berge Schottlands mit jeweils knapp 1000 m Hoehe.

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Die Luft ist kalt, also fahren, fahren, fahren, um nicht wieder kalt zu werden. Gefuehlte 5 Grad bei ca. 10 Grad Temperatur. Ab und an kommt ein Auto oder ein Wohnmobil von vorn oder von hinten auf den im schottischen Norden ueblichen schmalen Strassen mit Passing Places (ca. alle 100 m). Geht i.d.R. problemlos mit dem Ueberholen und Begegnen, die Autofahrer warten i.d.R. auf den verrueckten Radler. An Tieren sehe ich heute nur zwei Rothirsche neben den schottischen Schafen auf den ersten gut 50 km. Auf mehr als 50 km sehe ich vielleicht 25 Haeuser, davon 15 in den Orten Altnaharra und Crask (hier 2!!). Nach Altnaharra komme ich auf den bisher hoechsten Punkt ca. 250 m ueber dem Meer und dann geht es auf 40 km fast nur noch bergab. Ich komme zum Loch Shin und nach Lairg, ein kleiner Ort mit ersten Zivilisationserscheinungen und finde nach einem Besuch einer Tankstelle tatsaechlich ein Cafe in einer Tourismusinfo. Ich schaele mich aus meiner Zwiebelkleidung (5 Schichten w/Kaelte in der Abfahrt) und geniesse die Waerme des Kaffes. Weiter gehts, die Landschaft veraendert sich voellig, am Ablauf des Loch Shin und des Kyle of Sutherland entlang geht es durch Laubwald und Nadelgehoelz, herrliche Luft, vorbei an den Falls of Shin (Wasserfall, nun ja Wassertreppe, auf der man Lachse beim Aufstieg beobachten kann). Mir begegnen ab und an Radler, mit einem, der seit mehr als einem Monat unterwegs von Lands End kreuz und quer durch GB unterwegs ist, unterhalte ich mich etwas laenger. Er gibt mir den Tipp, dass eine Faehre auf der Strecke zwischen Tain und Nairn nicht faehrt und ich eine andere Route waehlen muss. Raus aus dem Distrikt Sutherland und vorbei an der JHG Carbisdale Castle (in der die Charity-Radler uebernachten), in dem im II. Weltkrieg der norwegische Koenig ausharrte, als die Nazis Norwegen besetzten, geht es Richtung durch Tain bei zunehmenden Wolkenluecken und ansteigenden Temperaturen durch Farmland und kleinere Waelder, tolle Blicke auf Dornoch Firth.

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Gg. 16.00 Uhr erreiche ich meine B&B-Unterkunft Dunbius. Sehr zu empfehlen, Superzimmer, sehr nettes Ehepaar. Nach der Dusche suche nach einem internet-Service. Finde ihn in einem Elektoladen, wo ich angesichts der gewoehnungsbeduerftigen Oeffnungszeiten (9.00 bis 17.30 Uhr) nur 30 Min am 14. abends und dann 75 Min am Morgen des 15. meine Berichte einstellen kann.
Die Sonne kommt durch, das Thermometer steigt auf 20 Grad.
Rundgang durch das kleine Staedtchen fuehrt in ein Hotelrestaurant. Ich entscheide mich fuer das Radleressen, Lasagne, mit den auf der Insel wohl fast unvermeidlichen Chips. Sehr gut.
Zurueck zur Unterkunft und ab ins Bett.
Die technischen Daten: Puls 107, Fahrzeit 5 Std. 40 Min, gut 600 Hoehenmeter, Steigung Schnitt 2 %, max. 9 %, Schnitt 18,8 km/h, max. 58 km/h.

13.06.2010 - Von John O'Groats nach Tongue - 100 km

Nachdem ich nach 5 km gestern Abend die JHG

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erreicht habe, muss ich feststellen, hier gibt es nichts zu kaufen, essen, trinken. Was ist zu tun? Eine Gruppe von 16 Charity-Radlern aus Cornwall ist unmittelbar vor mir angekommen, sie bestreiten nach einer vorherigen Spendensammlung zur Sicherung eines Gesundheitsversorgungszentrums in Cornwall die klassische EGB/Radtour JO'G - Lands End ueber 876 Meilen mit zwei Begleitwagen. An Bord der Faehre erzaehlte einer aus dem Staff, dass morgens 600 Radler zu einem grossen Charity-Race nach Lands End aufgebrochen seien, die auf Rennraedern mit Begleitservice in 10 Tagen die Strecke bewaeltigen wollen.
Ich bestelle ein Taxi, da ich keine Lust auf Radeln mehr habe. Taxifahrer erzaehlt mir ueber die Probleme mit der Entvoelkerung der Highlands in Schottland, die jungen Leute gehen und kommen erst als Rentner zurueck. Daher ist die Infrastruktur mit Gastronomie, Geschaeften usw. eigentlich kaum noch vorhanden.
Das Essen im Seaview-Hotel ist vorzueglich (es geht doch, auch in Schottland). Der Blick auf den Pentland Firth ist faszinierend, die Stroemung durch den Tidenhub veraendert laufend die Linie der Wellen ca. 300 m vor der Kueste. Nach einem kurzen Spaziergang, der im allerfeinsten schottischen Spruehregen endet, gehe ich noch kurz in den Hotelpub, wo ich mit einem Waliser aus Swansea (I like Scotland) und einem Schotten, der in Osnabrueck als Soldat der British Army stationiert war und wohl deshalb noch heute seine Tarnkleidung traegt, ins Gespraech - soweit das moeglich ist! Der Schotte ist beim besten Willen nicht zu verstehen. Taxi kommt, ab ins Bett.
Beim Fruehstueck (hatte ich der JHG-Mutter fuer 2 £ abgeschnackt) bestehend aus Cornflakes, Milch, ungetoasteten Topast, Marmelade und Kaffee viele Gespraeche mit den Cornwallern. Die Strecke heute waere flach, so die Ankuendigung eines aus London stammenden Teils der Gruppe. Nun ja, der Tag wird es zeigen, es wird hammerhart.

Wettervorhersage kuendigt Dauerregen an. Nun ja, ist es trocken, nur ab und an troepfelt es, so gut wie kein Wind, Radlerherz, was willst du mehr? Kurz vor halb 9 gehts los durch den Distrikt Caithness. Auf den ersten 14 km begegne ich keinem Auto, der Asphalt ist durchweg very rough. Am Horizont kann ich das Castle of Mey der Queen Mum, der Mutter von Queen Elizabeth erahnen. Nur vereinzelte Haeuser, Tannenschonungen (nur dann wachsen Baeume, erzaehlte mir der Taxifahrer, wenn die Schafe fern gehalten werden), es geht auf un ab. Erster Ort ist Castletown, vieles im Verfall, die bewohnten Haeuser sind in z.T. erbarmungswuerdigen Zustand, Farbe??? Erinnert etwas an die DDR zur Wendezeit.
Viele kleine Fluesse aus den Highlands kommend muenden mit der Folge, dass es immer wieder an der Kueste entlang steil bergab und gefuehlt noch steiler bergauf geht. Einziger groesserer Ort ist Thurso, ansonsten kleine und kleinste Ansammlung einzelner Haeuschen und viele Gehoefte mit Landwirtschaft und Viehwirtschaft. Irgendwie trostlos, die Gegend mit Hochmoor, Gras, Ginster und immer wieder Wasser.

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Erst ca. 20 km vor Tongue finde ich ein Cafe mit herrlichem Blick auf eine Dünenstrandbucht,

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das geoeffnet hat, Mit einem warmen Blueberrymuffin schmeckt das herrlich und waermt auf. Gefuehlt liegt die Temperatur weit unter den angezeigten 12/14 Grad. Nach zwei letzten gefuehlten hammerharten Anstiegen geht es hinein nach Tongue zur JHG, die unter am Kyle of Tongue liegt

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- Problem: Wo ich runterfahre muss ich morgens wieder hoch - Vorteil: Man ist gleich warm.
Auch in dieser JHG gibt es nichts zu Essen. Schliesse mich den auch hier uebernachtenden Cornwallern an, die in einem Hotel einen Tisch bestellt haben und mit den beiden Wagen dort hinfahren. Auch hier gutes Essen und sehr nette Gespraeche mit der Gruppe ueber insbesondere Fussball und die Probleme der englischen Torhueter. Deutschland-Spiel faellt fuer mich daher aus, nun ja, die JHG hatte auch keinen Fernseher. Nach dem Essen nehmen die Cornwaller noch einige Whisky, auf die ich verzichte.
Die technischen Daten heute: Puls 105, Schnitt 14,9 km/h, Fahrzeit 6 Std. 20 Min, 1000 Hoehenmeter, Steigung im Schnitt 4 %, max. 13 %, max. 64 km/h trotz Bremse bei einer Abfahrt mit bis zu 28 % Gefaelle.

Sonntag, 13. Juni 2010

12.06.2010 Orkneys 1o4 km

Faehre von Lerwick nach Kirkwall/Orkney am 11.6. um 17.30 Uhr geht puenktlich. Essen im Supermarkt besorgt. 2 Tage vorher war Faehre w/Virusalarm bei Passagieren und Besatzung nicht gefahren, wie mir ein deutsches Radlerehepaar morgens in der JHG Lerwick erzaehlten. Daher nichts essen von Bord. Neben sitzt ein aelteres Schweizer Ehepaar aus Basel, die nach einer Hochzeitsfeier in Wales eine Rundreise durch England und Schottland machen und nach 4 Tagen Shetlands noch je 2 Tage in Orkney und Inverness verbringen. Die Englaender + Schotten sehen Fussball und trinken reichlich Bier. Um 22.30 Uhr Last Order und die Bestellungen laufen auf Hochtouren. Ein junger Mann kommt mit einem Tablett mit 8 Bieren in den Bereich der Schlafsessel, diskutiert mit Freundin und ........ schuettet 4 Liter Bier auf die vor ihm stehenden Sitze. Es gibt Aerger mit der Besatzung und ich hoere von dem Ungluecksraben eigentlich immer nur drei Worte, "fuck off", "fucking". Der Geruch wird penetrant. Gott sei Dank legt die Faehre schon in Kirkwall an. Mit mir gehen 8 Radler von Bord. Als wir aus dem Schiff rauskommen, fallen wir fast alle um. Sturm, gegen den wir 200 m aus dem Schiff auf dem Kai ankaepfen muessen (auf See hat man hiervon nicht viel gespuert). Aber dann habe ich 3 km Rueckenwind zum Kirkwall Hotel - herrlich. Ich frage zwei Passanten nach dem Hotel - ich stehe davor, nur das Namensschild ist nicht beleuchtet. Einchecken, Rad unterbringen, aufs Zimmer, 3. Stock, aeusserte Ecke, zweimal laufen, die Beine jubilieren. Hotel ist sehr "old fashioned", aber sauber. Dusche, Schlafen.
Morgens beim Freuhstueck treffe ich auf eine riesige Gruppe britische Pensionaere auf Schottland-Rundreise. Fruehstueckseigenheiten Scotlands erlerne ich. NAch Blick in die in Leder bebundene Fruehstueckskarte bestelle ich in Butter gebratene Salted Haddock, Ruehrei, Bacon und Tomate. Dazu Toast mit Marmelade (Kaese und Wurst Fehlanzeige). Nun ja, der Haddock liegt mir den ganzen Tag im Magen.

Gegen 8.30 Uhr los, es ist trocken, nachdem beim Aufstehen noch eine schwarze Wolkenwand und Sturzregen nichts gutes verhiess. Als erstes treffe ich eine Australierin die ein Foto von mir machen will. Merke, nicht ich habe sie angesprochen, sondern sie mich. Sie erzaehlt mir, dass sie sich fuer die Historie der Orkneys sehr interessiert und die Inseln bereits seit 5000 Jahren besiedelt sind. Daher gibt es sehr viele historische Staetten auf den Inseln. Ich betrachte daher bewusst auf meiner Tour den Ring of Brodgar

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und die Stehende Steine von Stenness.

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Der Wind hat nachgelassen, ist aber immer noch sehr kraeftig. Terrain wieder sehr anspruchvoll, insbesondere bei 35 km gegen den Wind und wie auf den Shetlands immer nur auf und ab. Die Orkneys sind aber von der Landschaft fliessender, nicht so dramatisch und steil wie die Shetlands, haben daher auch herrliche Sandstraende.
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Weite Flaechen, Ackerbau, Viehwirtschaft, deutlich weniger Schafe als auf den Shetlands, viel mehr Kuehe. Haeuser alle grau, bis auf Kirkwall Orte deutlich kleiner und mehr als ueberschaubar (Strassendoerfer). Sehr viele alleinstehende Bauerngehoefte, viele davon im Verfall, da nicht mehr bewohnt. Deutlich weniger Autoverkehr als auf den Shetlands, aber mehr Touristen unterwegs, auch Wohnmobile aus ganz Europa.
Beschliesse, die Tour etwas kuerzer ausfallen zu lassen. Nach rd. 60 km komme ich zurueck nach Kirkwall bei Sonnenschein und Rueckenwind. Jetzt sind die guten Zeiten des Radelns ohne Gepaeck vorbei, nach einem Kaffee und einem leckeren Toast draussen in der Sonne vor der Kathedrale von Kirkwall

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hole ich die Gepaecktaschen im Hotel ab und fahre ab sofort mit ca. 20 kg mehr als bisher die gut 40 km zur Faehre an der Suedspitze von Orkney-Mainland in Burwick.

Ueber 5 "causeways" (Daemme durch Buchten)

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mit den wunderbaren Hinweisschildern "Caution, you drive on your own risk, wind crossing, wave action" gehts immer weiter nach Sueden vorbei an St. Margrets Hope (hat vielleicht etwas mit Prinzessin Margret, der Schwester der Queen zu tun?????). Um 15.30 Uhr komme ich in Burwick an, kein Mensch, drei Fischkutter, ein Anleger, nur verfallene Haeuser.

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Wenn ich nicht mittags nachgefragt haette, ob die Fahere faehrt, ich waere mehr als unsicher gewesen. Das Wartehaus ist aber einwandfrei und tatsaechlich um 17.00 Uhr ist die Faehre, die Pentland Fortune aus John O'Groats da. Ich gehe als zunaechst einziger Fahrgast an Bord. Kurz vor Abfahrt komme zwei Busse mit 110 Personen, die vom schottischen Festland einen Tagesausflug auf die Orkneys gemacht haben. Neben mir sitzt ein kanadisches Ehepaar aus Schottland-Rundreise aus Hamilton/Ontario und eine junge Italienerin aus Florenz und ein Englaender aus Manchester, der die ersten vier Jahre seiner Kindheit in Trier verbracht hat. Es gibt nette Gespraeche ueber alles was einen Reisenden bewegt, bei der angenehm ruhigen 45 minuetigen Fahrt ueber den 6 Seemeilen breiten Pentland Firth, der aufgrund extremen Tidenhubs als stets unruhig mir avisiert wurde.
Ankunft am noerdlichsten Punkt des schottischen Festlands gg. 18.00 Uhr,
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noch 5 Kilometer bis zur JHG in Canisbay.
Die Daten des Tages: Puls 113, km/h-Schnitt 18,2, Hoehenmeter 900, Steigerung im Schnitt 3 %, max. 13 %, ca. 30 km bergan, max.Geschwindigkeit 56 km/h.

Freitag, 11. Juni 2010

11.06.2010 2. Tag - Shetlands / 90 km

Gestern Abend konnte ich mich an einem ungewuerztem Abendessen bei einem Chinesen, der sehr gut besucht war, insbesondere durch eine Geburtsgesellschaft und eine Gruppe betrunkener Norweger, ergoetzen. Nur dank Pfeffer und Salz war etwas Geschmack hineinzubekommen. Service war auch mau, kein Trinkgeld. Dank zweier Bier (wegen der Vitamine) ging es um 22.30 Uhr in einen erholsamen Schlaf.
Nach einem selbstgemachten Fruehstueck (JHG bietet es nicht an) ohne Kaffee aber mit Shetland-Milch und -Pappbroetchen (aber mit dunklen Getreideeinschuessen), Philadelphia- und Leerdammer-Kaese sowie einem Joghurt mit der Ecke (man sieht, fast alles kommt auch auf die Shetlands) bin ich gestaerkt fuer den zweiten Radtag.
Um 8.15 Uhr gehts bei ersten Tropfen Richtung Suedspitze von Mainland los. Schnell wird es feuchter und nach 20 km muss das Regenoutfit angelegt werden. Der Wind hat gedreht und kommt von vorn. Natuerlich geht es wieder staeding rauf und runter. Die Landschaft ist mit ihrer Kargheit schon beeindruckend, fast mystisch. Die Küste wechselt ständig von steil abfallenden Felsen
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zu langen Sand-/Dünenstränden.

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DieStrassen haben wie gestern einen groben Asphaltbelag (fuer die Cyclassicer: wie bei Dammhausen), so dass die Raeder nicht so richtig rollen wollen. Neben den Schafen sind wohl wilde Zwergkaninchen die Hauptbewohner der Shetlands, staendig flitzen die Tierchen ueber die Wiesen und die Strassen, wo die Ausfallquote nach den Kadavern an und auf der Strasse recht hoch sein duerfte. Man koennte ja auch nicht ueberall Warnschilder aufstellen, dann doch vereinzelt ein Warnschild fuer die Strasse kreuzende Ottern.

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Kurz vor der Suedspitze kreuze ich die Lande-/Startbahn eines Flugplatzes, auf dem sogar reger Betrieb herrscht. Am Suedeende gibt es nur Wasser zu sehen. Irgendwo am Horizont ist noch eine der unzaehligen Inseln der Shetlands zu sehen. Der Nordseeradwanderweg verlaeuft nur auf der Hauptinsel, dem Mainland. In Sichtweite befinden sich eine Vielzahl von kleinen, kleineren und ganz kleinen aber auch groesseren Inseln, die so schoene Namen wie Papa Stour, Papa Little, Foula, Moussa oder Whalsay tragen.

Von der Suedspitze geht es dann wieder zurueck nach Lerwick, weitgehend mit Rueckenwind und trocken.
Die technischen Daten heute: Puls 123, Fahrzeit 5 Std 50 Min, 17,1 km/h im Schnitt, 1200 Hoehenmeter, Durchschnittsteigung 4 %, max. 14 %, d.h. 30 km bergan.
Die technischen Daten fuer gestern als Nachtrag: Puls 137, Fahrzeit 7 Std, 17,9 km/h im Schnitt, 1600 Hoehenmeter, Durchschnittsteigung 3 %, max. 15 %, d.h. gut 50 km bergan.
So jetzt muss ich Schluss machen, meine Faehre nach Kirkwall geht um 17.30 Uhr, wo ich hoffentlich um 23.00 Uhr ankomme. Dann ins Hotel und schlafen.

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