Montag, 21. Mai 2007

21.5.07 - Goeteborg

Ein Rundgang durch Goeteborg. Die Stadt ist wunderschoen. Unheimlich viel Gruen, viele Bäume in den breiten Strassen, viele Parks. Sehr viele Kupferdächer, die an die Hamburger Binnenalster erinnern. Die Häuser sind weitgehend in Backstein (rot, gelb) errichtet, haben sehr Balkone und die Eckhäuser meist kleine Tuermchen.

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Aber auch moderne Gebäude sind gut in das Gesamtbild der Stadt eingepasst. Die Wohnhäuser haben durchweg 5 bis 8 Stockwerke, ohne dass es beengt wirkt.
Die Einkaufsstrassen/-passagen "leben".
Am GötaAlv beeindrucken die Gebäude mit maritimen Bezug. Alte Lagerhäuser sind zu Geschäftsbauten umgewidmet bzw. haben musealen Bezug, u.a. ein maritimes Museum mit alten Feuerschiffen, Seglern, Dampf- und Marineschiffen. Das moderne Opernhaus direkt am GötaAlv ist sehr modern gehalten und beeindruckend - mal sehen wie im Vergleich in Hamburg die neue Oper im Kaispeicher A wirken wird.
Die Restaurants in den Wohngebieten sind durchweg gut gefuellt, die Pasta in einem mit viel Liebe eingerichteten und vielerlei italienischen Utensilien ausgestatteten Restaurant in der Nähe der JHG sind ausgezeichnet und auch nicht teurer als in Deutschland.

Goeteborg ist ein Wiederkommen wert, per Stena Line von Kiel kein Problem, die Abfahrt der Fähre nach Kiel habe ich noch gesehen.

Die Fuesse sind das lange Laufen offenbar nicht mehr gewohnt oder durch die tägliche Kurbelei ueberlastet. Daher werde ich jetzt die Fuesse hochlegen und mich auf Morgen vorbereiten. Gute Nacht.

21.05.07

Tofta/Orust - Göteborg - 110 km

Um noch etwas in Göteborg unternehmen zu können, will ich um 7.00 Uhr starten. Leider hat es ueber Nacht zu regnen begonnen, so dass ich nach wieder selbst gemachten Fruehstueck und Anlegen der Regensachen um 7.20 Uhr los komme. Gott sei Dank kein Wind - aber 90 km Regenfahrt. Die Inseln Orust ist noch irgendwie noch schöner als die vorher durchfahrenen Landstriche. Ueber die Insel Tjoern und Bruecken geht es aufs Festland weg von der Kueste. Die Städte Stenungssund, Jorlända und Kungälv lasse ich links liegen, Fotostopps fallen bis Göteborg aus (Landschaft im Regen ist sowieso nicht so interessant), ich will nur schnell weiter und durch längere Stopps nicht kalt werden. Bei Kungälv hört der Regen auf. Einfahrt in die Aussenbezirke von Göteborg mit einem Orientierungsproblem. Ich entscheide fuer die als "Touriststraket" ausgezeichnete Route und mach so eine Stadtrundfahrt durch die Aussenbezirke statt einer Fahrt immer im Lärmbereich der Autobahn. Nette Wohngebiete hat Göteborg. Ueber die Götaalvbron komme ich zum Zentrum und weiter zur JHG Slottskogen mitten in der Stadt, die ich um 14.00 Uhr erreiche.
So jetzt ist es 16.40 Uhr und ich stuerze mich in das schwedische Stadtleben.

20.5.07

Grebbestad - Tofta/Orust - 108 km
Selbstgemachtes Fruehstueck ohne Kaffee - war lecker. Um 8.40 Uhr geht es bei unverändert windigem Wetter unter Wolken los. Durch Wald und Wiesen

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geht es vorbei an Schären. Rauf und runter

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so wie immer, gott sei dank wird es nicht schlimmer. In Fjällbäcka angekommen, gibt es zwei Dinge hier zu beachten. Der Ort ist um einen riesigen Felsen gebaut. Durch den Felsen läuft ein breiter Spalt, in dem Teile des Films Ronja Räubertochter gedreht wurden. Am Hafen steht eine Bueste von der Schauspielerin Ingrid Bergman, die vor Fjälbäcka auf einer Schäre ein Sommerhaus gehabt haben soll, in dem sie oft den Sommer verbrachte.
Dann komme ich nach Hamburg(sund), nur deshalb sei es erwähnt.
Die weitere Orte auf der Strecke habe durchweg eine Marina, und sehen alle eigentlich gleich aus. Von Lysekil geht es mit einer Personenfähre mit 250 Plätzen, von denen nur zwei besetzt sind nach Fiskebäckesil. Von dort ueber zwei Inseln/Fähren nach Tofta zur JHG, die sehr ruhig liegt und um 17.30 UHr erreiche. Nachdem ich kurz vor der Ankunft in Ellös bereits warm gegessen habe geniesse ich den Abend auf der Terrasse mit dem Blick aufs Meer. Da der Gegenwind mich wieder sehr geschlaucht hat, liege ich um 20.00 Uhr auf dem Bett und wache am Morgen um 6.00 Uhr vom Wecker wieder auf - ich war wohl ziemlich groggy.

19.5.07 - Schweden

Svinesund - Grebbestad - 81 km
Schweden begruesst mich mit Regen. Auf der Svinesund-Bruecke

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ruft mir ein Schwede "Welcome to Sweden" zu. Ein gutes Omen? Nach 10 km hört der Regen auf und mehr und mehr setzt sich die Sonne durch. ie Regensachen kann ich bald ablegen. Leider frischt der Wind auf und ich habe fast durchgängig sehr kräftigen Gegenwind - Radfahrers Liebling.
Die sehr gut ausgeschilderte und einwandfrei befahrbare Strecke fuehrt durchweg durch Wald und Wiesen an Seen und Meer vorbei - ein Terrain dass etwas flacher als in Norwegen ist. Ein Eichhörnchen läuft direkt vor mit auf der Strasse hin und her. Orte bestehen in der Regel aus max. 5 bis 20 Häusern, gelegentlich stehen einsame Bauernhöfe am Wege. Ruhe total, wenig Autos.
Einzig grössere Stadt ist Strömstad,

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Fährhafen nach Norwegen - insgesamt sind seit der Grenze sehr viele norwegische Autos unterwegs - billigere Einkaufsmöglichkeiten als in Norwegen (an der Grenze sieht es aus, wie in Flensburg zur dänischen Grenze hin - ein Einkaufscentrum/Laden neben dem anderen).
Gegen 17.30 Uhr komme ich in Grebbestad direkt am Hafen/Wasser

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gelegene JHG an. Erste Wäsche, Einkäufe fuer Fruehstueck Morgen, das erst um 11.00 Uhr Fruehstueck serviert wird.
Abends eine Pasta Marinara, da geht es doch gleich wieder viel besser, nachdem mich der ständige Gegenwind heute reichlich geschlaucht hat. Nach zwei Leichtbieren (3,5 % Alkoholgehalt) auf den HSV-Sieg gg. Aachen und das Erreichen des 7. Platzes schlafen ich schnell in.

Norwegen - ein Fazit

550 km durch ein Land, das am Nationalfeiertag in Rot-Weiss-Blau schwelgt und sich im Tagesverlauf offenbar total besäuft. So zumindest mein Eindruck am 17.5. in Tönsberg beim Beobachten der Leute im Restaurant. Die Augen verdreht, das Sprachzentrum stark in Mitleidenschaft gezogen und trotzdem wird Bier und Alkohol in Unmengen in sich hineingeschuettet. Aber eben vornehmlich nur am Nationalfeiertag - da lässt man das Rot-Weiss-Blau halt raus.

Nun zum Wichtigen:

Natur und Landschaft einfach nur traumhaft, Leute durchweg sehr nett, offen und hilfsbereit.

JHG, nun ja, interessant, dass in den Industriestädten sehr viele aus- und inländischen Arbeiten in den JHG uebernachten, weils billig ist.

Radwege nur z.T. als solche zu bezeichnen. Ich werde jedenfalls nicht mehr ueber die zum Teil katastrophalen Radwege in HH meckern. Die Ausschilderung war z.T. desolat, wie oft ich mich verfahren habe, keine Ahnung. Aber wenn ich dran denke, dass in zwischen Arendal und Tvedestrand einmal im Kreis (10 km?) gefahren bin, ohne es zu merken, dass ich falsch war - nun ja.

Streckenprofil wird als leicht befahrbar bezeichnet - Widerspruch, das Terrain und die Strecken sind m.E. anspruchsvoll, ständig Auf und Ab.

Norwegen ist teuer, aber nicht so teuer wie ich befuerchtet habe.

Norwegen wird keine einmalige Er(Be)fahrung sein. Ich komme wieder - nicht nur zum Radfahren.

19.5.07

Sarpsborg - Svinesund - 29 km

Die ganze Nacht hat es gegossen. Morgens sieht es auch nicht besser aus. Bei guten Fruehstueck spreche ich mit einem Norweger aus Sandness b/Stavanger (550 km entfernt) mit Radsportanzug. Er trainiert drei junge Damen, die in Fredriksstad an drei Rennen heute und morgen teilnehmen. Die JHG ist voll von Radsportlern aus ganz Norwegen, die in Fredriksstad starken. Vom Gesprächspartner bekomme ich mittels Standpumpe neuen Druck auf die Reifen. Wir wuenschen uns viel Erfolg bzw. gute Fahrt. Nach der Schmierung der Kette (schon Rostansatz nach dem Regen) gehts es um 9.20 Uhr los, gott sei Dank ist es trocken. Nach den ersten Tritten merke ich, dass etwas mit der Schaltung nicht stimmt - der zweite Kranz vorne ist verbogen, muss gestern Abend bei der Rueckfahrt vom Essen zur JHG passiert sein. Also fahre ich nur noch auf dem kleinen und dem grossen Kranz.
Nach 20 km fängt es wieder an zu regnen. Kurz vor der schedischen Grenze kommt mir doch tatsächlich ein mit Packtaschen beladener Radfahrer entgegen. Hi, where do you come from? Er kommt aus Hannover und will zum Nordkapp, Start am 8.5., am 21.6. zur Mittsommernacht will er dort sein, um anschliessend ueber Finnalnd und die Ostseekueste bis zum 22.7. wieder in Hannover zu seinn. Er radelt low budget - d.h. er hat schon unter Bruecken, umgedrehten Booten und auf Behindertoiletten (sehr sauber. - ?) geschlafen. Nu ja, wenn es denn sein muss. Im Regen wird mir kalt, wir verabschieden uns und tauschen die ueblichen Wuensche aus. Nach 29 km erreiche ich um 11.45 uHR Schweden im Regen.

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01. 2007 - Prolog
02. 2007 - Start
03. 2007 - Norwegen
04. 2007 - Schweden
05. 2007 - Dænemark
06. 2007 - Deutschland
07. 2008 - es geht weiter
08. 2008 - Belgien
09. 2008 - Holland
10. 2008 - Deutschland II
11. 2010 -Großbritannien
12. 2010 - Schottland - Shetlands, Orkneys, Highlands
13. 2010 - Schottland - der Süden
14. 2010 - England
15. 2011 Norwegen II
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