Samstag, 26. Mai 2007

26.5.07

Hirtshals - Fjerritslev - 99 km
Nach dem Fruehstueck, wie immer in DK gut, gehts es um 9.20 Uhr los. Gutes Wetter, angesagt war Regen und der Wind macht Hoffnung, schræg von hinten (meistens). So geht es wohlgemut auf die Strecke, u.a. an einem in den Dünen fast versunkenen immer noch in Betrieb befindlichen Leuchtturm vorbei,

Nordseetour-2007-194

die wie fast immer in DK flach ist. Aber - 30 km geht es heute ueber unbefestigte Wege, wobei die durch Ferienhausgebiete verlaufende kaum befahrbar sind, und 15 km ueber den Strand

Nordseetour-2007-195

von Løkken nach Blokhus. Man fæhrt unverændert durch KlitPlantagen (zum Schutz gegen Bodenerosion angelegt), relativ gut befahrbare Wege, es duftet nach Flieder, Ginster und Wald, gelegenlich auch ´nach Schweinestall, und eben Ferienhausgebiete. Die Kennzeichen der Autos sehen sehr oft sehr deutsch aus. Unterwegs kommt mir mal wieder ein Radler mit vollem Gepæck entgegen - ein Hamburger Ruhestændler, der bis zu den Sommerferien wieder zu Hause sein muss - solange hat ihm seine Frau frei gegeben, anschliessend gehts gemeinsam in Urlaub. Wir tauschen noch einige Tipps aus und weiter gehts. Kurz danach gerate ich in ein Militærmanoever. Der Hamburger hatte mich zwar drauf hingewiesen, aber ich hatte das Gebiet erst 10 km spæter erwartet. Na ja, ich bin nicht bedroht oder erschossen worden und die daenischen Soldaten in voller Kriegsbemalung wírkten sehr entspannt. Geschossen wurde nicht, so dass ich am Rande des angrenzenden Militæruebungsgelændes noch ein Reh beim Aesen beobachten konnte.
So komme ich um 16.40 Uhr in Fjerritslev an. Nach der Dusche kommt die Pressearbeit, die hiermit beendet wird. Ach ja, Durchschnitt heute 16,5 km/h (die unbefestigten Strecken und die Tour am Strand, die reissen den Schnitt runter), Nettofahrzeit rd. 6 Stunden, aktueller km-Stand 1.393.
Morgen gehts es auf eine Etappe von gut 160 km, ich suche heute Abend noch nach Wegen, die mir die unbefestigten Teilstuecke weitgehend ersparen. Drei Tage noch bis zur deutschen Grenze. Allen schoene Pfingsten.

25.5.07

Skagen - Hirtshals - 70 km
Bei einem guten Fruehstueck sieht man einem entspannten Tag entgegen, kurze Strecke, Zeit fuer Sightseeing, gutes Wetter. Denkste.
Vor der Abfahrt darf ich den dænischen Schuelern, die auf ihre Heimfahrt warten erklæaren, wo ich herkomme, wo ich hinwill, wieviel km an wieviel Tagen usw.
Um 9.30 Uhr geht es los Richtun Nordspitze DK, wo Skagerak und Kattegat zusammenschlagen. Ab Skagenspitze geht es jetzt nur noch gen Sueden. Ein zweites Mal durch Skagen, ein nettes offenbar wachsende Stædtchen mit zwei Hæfen (sowohl an der Nord- wie auch an der Ostsee) und fast ausschl. gelb gestrichenen Hæusern mit hellroten Pfannendæchern. Durch ein riesiges Heide und Duenengebiet geht der Radweg. Unterwegs mache ich einen Abstecher Richtung Tilsandet Kirke - eine im 14. Jahrhunder groesste Kirche in Nordjuetland, die mit der im 16. Jahrhundert einsetzende Sandwanderung (Bodenerosion) allmæhlich vom Sand eingeschlossen und 1795 aufgrund koeniglicher Anordnung geschlossen wurde. Heute ist noch der Turm, soweit er noch rausragt, zu sehen, der gerade weiss gestrichen wird.

Nordseetour-2007-175

Kurz vor der 40 m hohen und 2 km langen wandernden (8 m p.a.) Råbjerg Mile (hier wurden bereit Wuestenszenen fuer Filme gedreht)

Nordseetour-2007-181

knackt es zweimal im Hinterrad. Zwei Speichen sind an der Nabe abgerissen. Langsam "trage" ich mein Rad Richtung Tversted/Hirtshals auf der Suche nach einer Fahrradwerkstatt, die ich erst in HIrtshals finde. Also langsam rolle ich gen Westen. MIr kommen Horden von radelnden Norwegern entgegen, die mehr oder minder viel Bier getrunken haben. Einer erzaehlt mir, dass man heute morgen von Kristiansand mit der Faehre nach Hirtshals gekommen sei und mit dem Fahrrad einige Tage durch DK faehrt, vermutlich von Fredrikshavn zurueck nach Norwegen. Auf meinen gut gemeinten Ratschlag "Dont drink too much",im HInblick auf die leeren Bierdosen auf dem Gepæacktræger erklært mir mein GEspraechspartner, dass er diese nicht ausgetrunken sonder aufgesammelt habe - A ja, nette Norweger, so umweltbewusst.
Zu allem Uebel hat es an der Råbjerg Mile auch noch zu regnen angefangen, spæter schuettet es, und in Hirtshals versagen die Bremsen ihren Dienst.
Ab in die Werkstatt, fuer rd. 50 Euro erhalte ich zwei neue Speichen und vorne und hinten neue Bremsbelæge und der Gespæchtræger vorne wird auch noch ausgerichtet. In Deutschland wære es deutlich teurer geworden, immerhin hat Jens, so heisst er, fast eine Stunde gearbeitet.
Die JHG liegt direkt an der Nordsee. Erstmals nutze ich die Waschmaschine, aber leider gibt es kein internet.
Auf dem Weg zum Einkauf in der Innenstadt treffe ich einen jungen Mannheimer, der mit seinem Rad zum Nordkap hochwill und in ca. 3 Monaten wieder mit dem Rad zurueck in Mannheim sein will. Angereist war er wie ich per Bahn und wollte in der Nacht oder morgen per Faehre nach Kristiansand.

24.5.07

Hadsund - Skagen - 160 km

Gestern Abend war ich in Hadsund zum Essen beim einzig geoeffneten Restaurant gelandet - ein Nobelitaliener. Direkt am Mariager-Fjord gelegen mit einer gestylten Innenausstattung wie ich sie noch nicht gesehen habe. Einrichtung in schwarz, runde grosse herabhaengende Deckenlampen eine offene Kueche und ein vorzuegliches Essen (natuerlich Nudeln). In einem 8 - 9000 Einwohnern - Ort hatte ich sowas nicht erwartet.

Maria Huerliman hat es nach Daenemark verschlagen, weil sie zur See fahren wollte. Nach Zwischenstation in Holland ist sie dann mit ihrem Schweizer Ehemann in Hadsund "haengengeblieben" und fueht sich dort offenbar seit mehr als 15 Jahren sauwohl.

Nach einem gemeinsamen Freuhstueck mit dem Ehepaar aus dem "Lændle" geht es bei gutem Wetter und Rueckenwind um 9.30 Uhr los. Nachdem ich gestern den Randers-Fjord per Faehre und den Mariager-Fjord per Bruecke ueberquert habe geht es heute per Faehre ueber den Limfjord. Kurz vorher mache ich die Schnapszahl voll - 1.111 km.
Es ist absolut flach, das Rad schnurrt, die Landschaft ist unverændert (Wald, Wiese, Kuehe, aber nur noch selten Schweinestælle). Hinter dem Limfjord faehrt man sehr oft an Ferienhausgebieten vorbei, vorher eher die absolute Ausnahme. Bei Kongerslev geht es an einem Naturschutzgebiet vorbei (die Durchfahrt aufgrund Warnung von Maria w/katastrohaler unbefestigter Strecke umgangen), Hier wird Torf abgebaut, am Rande sind Geesthuegel, in denen Kreide abgebaut wird, tolle Farbmischung mit Gruen durchsetzt.

Nordseetour-2007-165

Kurz vor Saeby entscheide ich mich, den Rueckenwind bei zunehmend kuehler werdender Witterung zu nutzen und bis Skagen durchzufahren.
Bei der Umfahrung von Frederikshavn finde ich einmal das Streckensymbol nicht. Ergebnis: Tief im Walde ist es dunkel, ich hoere zeitweise keine Zivilisationsgerausche mehr. Nach geraumer Zeit hoere wieder Autolaerm - endlich eine Strasse als Orientierung und der Wege zurueck auf die Strecke.
Gegen 17.45 Uhr komme ich in Skagen an. Die JHG ist aber ausgebucht, aber eine dænische Lehrerin rettet mich. Man hat ein Zimmer zuviel, dass man zwar bezahlt aber nicht nutzt. So komme ich zum halben Preis zu einem Zimmer mit eigener Sanitærzelle. Am Abend spendiere ich den beiden (aelteren Lehrerinnen, die an einer Privatschule in Suedseeland unterrichten) eine Flasche Rotwein als Dankeschoen.
Fahrzeit netto heute8 Stunden 20 Minuten, Durchschnitt 22,7 km/h.

Schweden ein Kurzfazit

Schweden - 398 km

Keinen Elch gesehen, weder in Norge noch in Sverige - bitter, das einzige was diesbezueglich bleibt - viele Warnschilder mit Elchen drauf - na ja, hilft auch nicht richtig weiter.

Schweden ist "lieblicher" als Norge.

Die Schweden sind vielleicht nicht ganz so offen wie die Norweger, aber ich musste eigentlich auch nicht nach irgendwelchen Dingen in Schweden fragen.

Die JHG sind o.k.

Preise fast so hoch wie in Norwegen. Alllerdings hat die Post mich bei der Ruecksendung von nicht mehr benoetigten Karten undReisefuehrern geschockt, Skr 130 fuer einen Din A-4 Umschlag = EURO 15 (i.W. fuenfzehn).

Die Strecken fast durchgaengig einwandfrei asphaltiert, nur wenige Teilstrecken auf nicht asphaltierten, aber gut befahrbaren Wegen. Das Terrain wurde zunehmend Flacher, je weiter man nach Sueden kommt. Insofern konnte man jeden Tag ein wenig entspannter fahren.

Sehr gute Kennzeichnung der Strecken.
MIt Ausnahme des Grossraums von Goeteborg und Stroemstad erscheint die Westkueste von Schweden noch menschenleerer als die Suedkueste von Norwegen, ist aber klimatisch ggue. der Suedkueste von Norwegen weniger beguenstigt (die Natur war zurueck).

Schweden ist ein urspruenglich gebliebenes Land, wobei mir die Kueste nicht so zusagt wie die von Norwegen. Wenn nochmal nach Schweden, dann nach Goeteborg u/o Stockholm.

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01. 2007 - Prolog
02. 2007 - Start
03. 2007 - Norwegen
04. 2007 - Schweden
05. 2007 - Dænemark
06. 2007 - Deutschland
07. 2008 - es geht weiter
08. 2008 - Belgien
09. 2008 - Holland
10. 2008 - Deutschland II
11. 2010 -Großbritannien
12. 2010 - Schottland - Shetlands, Orkneys, Highlands
13. 2010 - Schottland - der Süden
14. 2010 - England
15. 2011 Norwegen II
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