13.06.2010 - Von John O'Groats nach Tongue - 100 km
Nachdem ich nach 5 km gestern Abend die JHG
erreicht habe, muss ich feststellen, hier gibt es nichts zu kaufen, essen, trinken. Was ist zu tun? Eine Gruppe von 16 Charity-Radlern aus Cornwall ist unmittelbar vor mir angekommen, sie bestreiten nach einer vorherigen Spendensammlung zur Sicherung eines Gesundheitsversorgungszentrums in Cornwall die klassische EGB/Radtour JO'G - Lands End ueber 876 Meilen mit zwei Begleitwagen. An Bord der Faehre erzaehlte einer aus dem Staff, dass morgens 600 Radler zu einem grossen Charity-Race nach Lands End aufgebrochen seien, die auf Rennraedern mit Begleitservice in 10 Tagen die Strecke bewaeltigen wollen.
Ich bestelle ein Taxi, da ich keine Lust auf Radeln mehr habe. Taxifahrer erzaehlt mir ueber die Probleme mit der Entvoelkerung der Highlands in Schottland, die jungen Leute gehen und kommen erst als Rentner zurueck. Daher ist die Infrastruktur mit Gastronomie, Geschaeften usw. eigentlich kaum noch vorhanden.
Das Essen im Seaview-Hotel ist vorzueglich (es geht doch, auch in Schottland). Der Blick auf den Pentland Firth ist faszinierend, die Stroemung durch den Tidenhub veraendert laufend die Linie der Wellen ca. 300 m vor der Kueste. Nach einem kurzen Spaziergang, der im allerfeinsten schottischen Spruehregen endet, gehe ich noch kurz in den Hotelpub, wo ich mit einem Waliser aus Swansea (I like Scotland) und einem Schotten, der in Osnabrueck als Soldat der British Army stationiert war und wohl deshalb noch heute seine Tarnkleidung traegt, ins Gespraech - soweit das moeglich ist! Der Schotte ist beim besten Willen nicht zu verstehen. Taxi kommt, ab ins Bett.
Beim Fruehstueck (hatte ich der JHG-Mutter fuer 2 £ abgeschnackt) bestehend aus Cornflakes, Milch, ungetoasteten Topast, Marmelade und Kaffee viele Gespraeche mit den Cornwallern. Die Strecke heute waere flach, so die Ankuendigung eines aus London stammenden Teils der Gruppe. Nun ja, der Tag wird es zeigen, es wird hammerhart.
Wettervorhersage kuendigt Dauerregen an. Nun ja, ist es trocken, nur ab und an troepfelt es, so gut wie kein Wind, Radlerherz, was willst du mehr? Kurz vor halb 9 gehts los durch den Distrikt Caithness. Auf den ersten 14 km begegne ich keinem Auto, der Asphalt ist durchweg very rough. Am Horizont kann ich das Castle of Mey der Queen Mum, der Mutter von Queen Elizabeth erahnen. Nur vereinzelte Haeuser, Tannenschonungen (nur dann wachsen Baeume, erzaehlte mir der Taxifahrer, wenn die Schafe fern gehalten werden), es geht auf un ab. Erster Ort ist Castletown, vieles im Verfall, die bewohnten Haeuser sind in z.T. erbarmungswuerdigen Zustand, Farbe??? Erinnert etwas an die DDR zur Wendezeit.
Viele kleine Fluesse aus den Highlands kommend muenden mit der Folge, dass es immer wieder an der Kueste entlang steil bergab und gefuehlt noch steiler bergauf geht. Einziger groesserer Ort ist Thurso, ansonsten kleine und kleinste Ansammlung einzelner Haeuschen und viele Gehoefte mit Landwirtschaft und Viehwirtschaft. Irgendwie trostlos, die Gegend mit Hochmoor, Gras, Ginster und immer wieder Wasser.
Erst ca. 20 km vor Tongue finde ich ein Cafe mit herrlichem Blick auf eine Dünenstrandbucht,
das geoeffnet hat, Mit einem warmen Blueberrymuffin schmeckt das herrlich und waermt auf. Gefuehlt liegt die Temperatur weit unter den angezeigten 12/14 Grad. Nach zwei letzten gefuehlten hammerharten Anstiegen geht es hinein nach Tongue zur JHG, die unter am Kyle of Tongue liegt
- Problem: Wo ich runterfahre muss ich morgens wieder hoch - Vorteil: Man ist gleich warm.
Auch in dieser JHG gibt es nichts zu Essen. Schliesse mich den auch hier uebernachtenden Cornwallern an, die in einem Hotel einen Tisch bestellt haben und mit den beiden Wagen dort hinfahren. Auch hier gutes Essen und sehr nette Gespraeche mit der Gruppe ueber insbesondere Fussball und die Probleme der englischen Torhueter. Deutschland-Spiel faellt fuer mich daher aus, nun ja, die JHG hatte auch keinen Fernseher. Nach dem Essen nehmen die Cornwaller noch einige Whisky, auf die ich verzichte.
Die technischen Daten heute: Puls 105, Schnitt 14,9 km/h, Fahrzeit 6 Std. 20 Min, 1000 Hoehenmeter, Steigung im Schnitt 4 %, max. 13 %, max. 64 km/h trotz Bremse bei einer Abfahrt mit bis zu 28 % Gefaelle.
erreicht habe, muss ich feststellen, hier gibt es nichts zu kaufen, essen, trinken. Was ist zu tun? Eine Gruppe von 16 Charity-Radlern aus Cornwall ist unmittelbar vor mir angekommen, sie bestreiten nach einer vorherigen Spendensammlung zur Sicherung eines Gesundheitsversorgungszentrums in Cornwall die klassische EGB/Radtour JO'G - Lands End ueber 876 Meilen mit zwei Begleitwagen. An Bord der Faehre erzaehlte einer aus dem Staff, dass morgens 600 Radler zu einem grossen Charity-Race nach Lands End aufgebrochen seien, die auf Rennraedern mit Begleitservice in 10 Tagen die Strecke bewaeltigen wollen.
Ich bestelle ein Taxi, da ich keine Lust auf Radeln mehr habe. Taxifahrer erzaehlt mir ueber die Probleme mit der Entvoelkerung der Highlands in Schottland, die jungen Leute gehen und kommen erst als Rentner zurueck. Daher ist die Infrastruktur mit Gastronomie, Geschaeften usw. eigentlich kaum noch vorhanden.
Das Essen im Seaview-Hotel ist vorzueglich (es geht doch, auch in Schottland). Der Blick auf den Pentland Firth ist faszinierend, die Stroemung durch den Tidenhub veraendert laufend die Linie der Wellen ca. 300 m vor der Kueste. Nach einem kurzen Spaziergang, der im allerfeinsten schottischen Spruehregen endet, gehe ich noch kurz in den Hotelpub, wo ich mit einem Waliser aus Swansea (I like Scotland) und einem Schotten, der in Osnabrueck als Soldat der British Army stationiert war und wohl deshalb noch heute seine Tarnkleidung traegt, ins Gespraech - soweit das moeglich ist! Der Schotte ist beim besten Willen nicht zu verstehen. Taxi kommt, ab ins Bett.
Beim Fruehstueck (hatte ich der JHG-Mutter fuer 2 £ abgeschnackt) bestehend aus Cornflakes, Milch, ungetoasteten Topast, Marmelade und Kaffee viele Gespraeche mit den Cornwallern. Die Strecke heute waere flach, so die Ankuendigung eines aus London stammenden Teils der Gruppe. Nun ja, der Tag wird es zeigen, es wird hammerhart.
Wettervorhersage kuendigt Dauerregen an. Nun ja, ist es trocken, nur ab und an troepfelt es, so gut wie kein Wind, Radlerherz, was willst du mehr? Kurz vor halb 9 gehts los durch den Distrikt Caithness. Auf den ersten 14 km begegne ich keinem Auto, der Asphalt ist durchweg very rough. Am Horizont kann ich das Castle of Mey der Queen Mum, der Mutter von Queen Elizabeth erahnen. Nur vereinzelte Haeuser, Tannenschonungen (nur dann wachsen Baeume, erzaehlte mir der Taxifahrer, wenn die Schafe fern gehalten werden), es geht auf un ab. Erster Ort ist Castletown, vieles im Verfall, die bewohnten Haeuser sind in z.T. erbarmungswuerdigen Zustand, Farbe??? Erinnert etwas an die DDR zur Wendezeit.
Viele kleine Fluesse aus den Highlands kommend muenden mit der Folge, dass es immer wieder an der Kueste entlang steil bergab und gefuehlt noch steiler bergauf geht. Einziger groesserer Ort ist Thurso, ansonsten kleine und kleinste Ansammlung einzelner Haeuschen und viele Gehoefte mit Landwirtschaft und Viehwirtschaft. Irgendwie trostlos, die Gegend mit Hochmoor, Gras, Ginster und immer wieder Wasser.
Erst ca. 20 km vor Tongue finde ich ein Cafe mit herrlichem Blick auf eine Dünenstrandbucht,
das geoeffnet hat, Mit einem warmen Blueberrymuffin schmeckt das herrlich und waermt auf. Gefuehlt liegt die Temperatur weit unter den angezeigten 12/14 Grad. Nach zwei letzten gefuehlten hammerharten Anstiegen geht es hinein nach Tongue zur JHG, die unter am Kyle of Tongue liegt
- Problem: Wo ich runterfahre muss ich morgens wieder hoch - Vorteil: Man ist gleich warm.
Auch in dieser JHG gibt es nichts zu Essen. Schliesse mich den auch hier uebernachtenden Cornwallern an, die in einem Hotel einen Tisch bestellt haben und mit den beiden Wagen dort hinfahren. Auch hier gutes Essen und sehr nette Gespraeche mit der Gruppe ueber insbesondere Fussball und die Probleme der englischen Torhueter. Deutschland-Spiel faellt fuer mich daher aus, nun ja, die JHG hatte auch keinen Fernseher. Nach dem Essen nehmen die Cornwaller noch einige Whisky, auf die ich verzichte.
Die technischen Daten heute: Puls 105, Schnitt 14,9 km/h, Fahrzeit 6 Std. 20 Min, 1000 Hoehenmeter, Steigung im Schnitt 4 %, max. 13 %, max. 64 km/h trotz Bremse bei einer Abfahrt mit bis zu 28 % Gefaelle.
Nordseerundum per Bike - 15. Jun, 10:42