Der Weg beginnt 15.5.07
Kristiansand - Risør 171 km
Nach dem Sturm von gestern ueberrascht mich beim ersten Blick aus dem Fenster strahlender Sonnenschein, der sich im Meer (JHG liegt direkt am Wasser) spiegelt.
Der erste Wermutstropfen ist das Fruehstueck - Hauptsache was im Bauch. Der zweite folgt beim Versuch die ersten Fotos zu machen, die Batterien streiken. Neue rein, gott sei dank jetzt funktionierst. Die Fotos stelle ich aber leider erst ein, wenn ich zu Hause bin (bin technisch einfach zu unbedarft, um das noch hinzubekommen) - versprochen.
Um 8.25 Uhr geht die Fahrt los. Die Tuecken der sehr knappen Beschilderung lerne ich zu meinem Leidwesen schon in Kristiansand kennen. Nun ja, wer wird denn sich die Laune verderben lassen, einen Berg/Huegel mehr oder weniger, was macht das schon, ich bin hoch motiviert.
Erstes Zwischenziel Birkeland erreiche ich durch das Tal des groessten Flusses Norwegens, eine Landschaft wie gemalt (Wald, Wiesen, Wasser, Felsen, alles blueht),
da kann man es auch verkraften, dass die im Sykkelguide (Reisefuehrer) als leicht befahrbare Strecke sehr schnell in ein stændiges Auf und Ab uebergeht, Strecken zum Rollen sind kaum vorhanden und der Schwung aus der Abfahrt reicht aufgrund des Gepæcks meistens nicht, um ueber die næchste Welle hinwegzukommen. Und dann gibt es noch die "Opphøyd gangfelt"-Warnschilder, Fussgængerueberwege sind einfach erhoeht. Effekt, die Autofahrer fahren automatisch langsamer, wenn sie nicht groessere Schæden am Unterboden oder bei den Stossdæmpfern hinnehmen wollen. Sollte man bei uns vielleicht auch flæchendeckend einfuehren. Als Radfahrer heisst das, im Stehen den Hoppel nehmen - entlastet ja auch immer wieder den Hintern.
Die Sonne scheint und der Wind kommt von hinten, so wie man es als Radler gerne hat. Man geniesst die Natur, und die Kilometer fliegen trotz erschwerter Bedingungen (s.o.) dahin bis Lillesand -
mein erster Kontakt mit der Schærenkueste. Alle Hæuser sind weiss gestrichen. Traumhaft schoen. 50 km sind geschafft, erster Pølser mit Cola, damit der Hungerast an mir voruebergeht.
Auf dem Weg nach Grimstad ist eine Schotterstrecke von gut 12 km angegeben. Zunæchst mal wieder falsch abgebogen. Ich bekomme zwar den ersten Wasserfall zu sehen, aber der Weg zwingt mich zum Schieben bis es nicht mehr weitergeht. Zurueck.
Eine freundlichen Norwegerin will mir helfen, weiss es aber auch nicht so recht. Versteckt hintern einem Baum sehe ich das braunweisse Schild mit der gruenen Nr. 1. Na endlich kann es zuegig weitergehen. Klassischer Fall von Denkste. 20 % Steigung und Gefælle auf Schotterpiste, die vom Regen der Vortage zum Teil stark aufgeweicht ist. Bergan schieben, bergab bremsen. Nach gefuehlten drei Stunden erreiche ich endlich wieder Asphalt. Ein Hochgenuss. Gelinde gesagt ist die Strecke nicht fahrradtauglich.
Von Grimstad geht es nach Arendal. Kaffeepause. Ein Norweger (wie fast alle perfekt englisch sprechend) spricht mich an und will wissen, wo ich herkomme und hinwill. Er meint, ich koennte dann auch Paris - Brest - Paris fahren (Anm.: 1200 km nonstop in drei oder vier Tagen), ich wære doch "in a good shape". Offenbar hat er diese Tortur schon einmal mitgemacht.
Weiter geht es zu meinem eigentlich Tagesziel Tvedestrand, das ich nach anhaltendem Auf und Ab gegen 17.00 Uhr nach gefahrenen 130 km erreiche. Der Ort spricht mich aber ueberhaupt nicht an. Da die Beine etwas muede sind, gibt es einen Energieriegel und welch Wunder sofort laufen die Ræder wie von einer Næhmaschine angetrieben.
Stændige Blicke auf die Schærenwelt entschædigen fuer die anhaltende Muehsal des stændigen Rauf und Runter.
Beim Umblættern des Sykkelguides fæhrt eine offensichtlich ebenfalls mit Gepæck reisende Dame zu mir auf und spricht mich auf englisch an. Das uebliche Frage-/Antwortspiel beginnt. Wer do you come from, I'm coming from Berlin, oh I'm from Hamburg. Na dann koennen wir ja deutsch sprechen. Christina kommt aus Arendal, wo sie am Wochenende fuer ihren Arbeitgeber an einer Tagung zur Finanzierung von Nationalparkprojekten teilnahm, und will nach Risør. Wir beschliessen gemeinsam weiterzufahren und erreichen gegen 20.00 Uhr und nach 9 Stunden im Sattel mit einem Schnitt von 18,5 km/h Risør, die "weisse Stadt am Skagerrak".
Christina hat eine Privatunterkunft durch einen Freund in Oslo buchen lassen. Und welch Glueck, die Fanny, so heisst die Vermieterin hat zwei Gæstezimmer, so dass ich auch unterkomme. Sie ist sehr gastfreundlich und wir unterhalten uns lange bei Kaffee und einem norwegischen Bier (wollte ich zwar nicht trinken, aber ich konnte mich nicht wehren, hat auch ein paar "Umdrehungen" weniger als bei uns).
Nach dem Sturm von gestern ueberrascht mich beim ersten Blick aus dem Fenster strahlender Sonnenschein, der sich im Meer (JHG liegt direkt am Wasser) spiegelt.
Der erste Wermutstropfen ist das Fruehstueck - Hauptsache was im Bauch. Der zweite folgt beim Versuch die ersten Fotos zu machen, die Batterien streiken. Neue rein, gott sei dank jetzt funktionierst. Die Fotos stelle ich aber leider erst ein, wenn ich zu Hause bin (bin technisch einfach zu unbedarft, um das noch hinzubekommen) - versprochen.
Um 8.25 Uhr geht die Fahrt los. Die Tuecken der sehr knappen Beschilderung lerne ich zu meinem Leidwesen schon in Kristiansand kennen. Nun ja, wer wird denn sich die Laune verderben lassen, einen Berg/Huegel mehr oder weniger, was macht das schon, ich bin hoch motiviert.
Erstes Zwischenziel Birkeland erreiche ich durch das Tal des groessten Flusses Norwegens, eine Landschaft wie gemalt (Wald, Wiesen, Wasser, Felsen, alles blueht),
da kann man es auch verkraften, dass die im Sykkelguide (Reisefuehrer) als leicht befahrbare Strecke sehr schnell in ein stændiges Auf und Ab uebergeht, Strecken zum Rollen sind kaum vorhanden und der Schwung aus der Abfahrt reicht aufgrund des Gepæcks meistens nicht, um ueber die næchste Welle hinwegzukommen. Und dann gibt es noch die "Opphøyd gangfelt"-Warnschilder, Fussgængerueberwege sind einfach erhoeht. Effekt, die Autofahrer fahren automatisch langsamer, wenn sie nicht groessere Schæden am Unterboden oder bei den Stossdæmpfern hinnehmen wollen. Sollte man bei uns vielleicht auch flæchendeckend einfuehren. Als Radfahrer heisst das, im Stehen den Hoppel nehmen - entlastet ja auch immer wieder den Hintern.
Die Sonne scheint und der Wind kommt von hinten, so wie man es als Radler gerne hat. Man geniesst die Natur, und die Kilometer fliegen trotz erschwerter Bedingungen (s.o.) dahin bis Lillesand -
mein erster Kontakt mit der Schærenkueste. Alle Hæuser sind weiss gestrichen. Traumhaft schoen. 50 km sind geschafft, erster Pølser mit Cola, damit der Hungerast an mir voruebergeht.
Auf dem Weg nach Grimstad ist eine Schotterstrecke von gut 12 km angegeben. Zunæchst mal wieder falsch abgebogen. Ich bekomme zwar den ersten Wasserfall zu sehen, aber der Weg zwingt mich zum Schieben bis es nicht mehr weitergeht. Zurueck.
Eine freundlichen Norwegerin will mir helfen, weiss es aber auch nicht so recht. Versteckt hintern einem Baum sehe ich das braunweisse Schild mit der gruenen Nr. 1. Na endlich kann es zuegig weitergehen. Klassischer Fall von Denkste. 20 % Steigung und Gefælle auf Schotterpiste, die vom Regen der Vortage zum Teil stark aufgeweicht ist. Bergan schieben, bergab bremsen. Nach gefuehlten drei Stunden erreiche ich endlich wieder Asphalt. Ein Hochgenuss. Gelinde gesagt ist die Strecke nicht fahrradtauglich.
Von Grimstad geht es nach Arendal. Kaffeepause. Ein Norweger (wie fast alle perfekt englisch sprechend) spricht mich an und will wissen, wo ich herkomme und hinwill. Er meint, ich koennte dann auch Paris - Brest - Paris fahren (Anm.: 1200 km nonstop in drei oder vier Tagen), ich wære doch "in a good shape". Offenbar hat er diese Tortur schon einmal mitgemacht.
Weiter geht es zu meinem eigentlich Tagesziel Tvedestrand, das ich nach anhaltendem Auf und Ab gegen 17.00 Uhr nach gefahrenen 130 km erreiche. Der Ort spricht mich aber ueberhaupt nicht an. Da die Beine etwas muede sind, gibt es einen Energieriegel und welch Wunder sofort laufen die Ræder wie von einer Næhmaschine angetrieben.
Stændige Blicke auf die Schærenwelt entschædigen fuer die anhaltende Muehsal des stændigen Rauf und Runter.
Beim Umblættern des Sykkelguides fæhrt eine offensichtlich ebenfalls mit Gepæck reisende Dame zu mir auf und spricht mich auf englisch an. Das uebliche Frage-/Antwortspiel beginnt. Wer do you come from, I'm coming from Berlin, oh I'm from Hamburg. Na dann koennen wir ja deutsch sprechen. Christina kommt aus Arendal, wo sie am Wochenende fuer ihren Arbeitgeber an einer Tagung zur Finanzierung von Nationalparkprojekten teilnahm, und will nach Risør. Wir beschliessen gemeinsam weiterzufahren und erreichen gegen 20.00 Uhr und nach 9 Stunden im Sattel mit einem Schnitt von 18,5 km/h Risør, die "weisse Stadt am Skagerrak".
Christina hat eine Privatunterkunft durch einen Freund in Oslo buchen lassen. Und welch Glueck, die Fanny, so heisst die Vermieterin hat zwei Gæstezimmer, so dass ich auch unterkomme. Sie ist sehr gastfreundlich und wir unterhalten uns lange bei Kaffee und einem norwegischen Bier (wollte ich zwar nicht trinken, aber ich konnte mich nicht wehren, hat auch ein paar "Umdrehungen" weniger als bei uns).
Nordseerundum per Bike - 17. Mai, 18:39