Montag, 21. Juni 2010

19.06.2010 - Carnoustie - Kinnross - 107 km

Nach einer entspannten Nacht gibt es ein nettes Fruehstueck. Es sind gg. 8.15 Uhr nur zwei Englaender im Fruehstuecksraum, die am Abend bereits neben mir an der Bar sassen, ohne dass wir Konversation betrieben hatten.
Golfer aus London, die heute auf Glen Eagles (ist glaube ich ein sehr beruehmter Golfplatz bei St. Andrews). Gg. 9.00 Uhr geht es los bei wieder kuehlem Wetter, weitgehend geschlossener Wolkendecke und Rueckenwind. Nachdem ich in den Tagen auf dem Weg durch Schottland schon diverse Golfplaetze gesehen hatte (eigentlich weniger als erwartet - daher auch bisher nicht erwaehnt) fahre ich gleich kilometerweit durch Golfplaetze durch oder an ihnen vorbei (HInweisschilder: Achtung Golfuebungsplatz - Vorsicht vor herumfliegenden Golfbaellen). Anschliessend geht es an einem Truppenuebungsplatz vorbei, wo nur vor dem Betreten bei roten Flaggen gewarnt wird, nicht vor herumfliegenden Kugeln. Auf den ersten 15 km Richtung Dundee begegnen mir massenhafte Herrchen und Frauchen mit ihren Hunden. Vorher waren Hunde die absolute Ausnahme. Vorsicht beim Fahren, falls meine unberechenbaren herumtollende vierbeinigen "Freunde" mal sehen wollen, ob der Kopf haerter als mein Rad ist.
In Dundee geht es durch den Hafen. Bei Einfahrt muss man seinen Ausweis zeigen, den der irgendwo an einem Bildschirm sitzende Beamte sicherlich nicht erkennen kann. Anschliessend soll es ueber die River Tay-Bridge auf die andere Seite des gleichnamigen Rivers gehen. Ich stehe davor, aber sehe dank einer Baustelle den Fahrstuhl auf die Bruecke nicht. Nach einer Ehrenrunde finde ich nach dreimaligem Nachfragen den Weg und treffe auf einer Kanadier auf einem Tourenrad, der von Manchester bis nach John O'Groats will und dann ueber die Westkueste nach Glasgow. Er aergerte sich ueber Gegenwind ein viel Regen in England. War uebrigens die erste Begegnung mit einem Tourenradler seit dem Treffen auf der Bruecke bei Inverness - also nach 2 1/2 Tagen).
Zuegig geht es ueber die gut 2 km lange Bruecke

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Richtung St. Andrews, dem Mekka der Golfer. Zunaechst durch ein Waldgebiet mit unbefestigten Wegen, total ruhig, nur ein weiterer Radler auf 7 km. Schliesslich geht es an dem Luftwaffenstuetzpunkt Leuchars vorbei nach St. Andrews.
Kilometerweit geht es wieder an Golfplaetzen vorbei. Im Ort gibt es ueberall Bezuege zum Golf (Hotels, Laeden .......). Kurze Sightseeingtour durch den wirklich netten Ort mit viel Historie.

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Ein Englaender aus Liverpool mit deutscher Freundin aus Regensburg fragt mich nach dem Woher un dem Wohin. Weiter geht es durch den Ort mit einer Pause bei Kaffee und warmen Schokoladenkuchen mit Vanilleeis - Lecker!!!!!!.
In St. Andrews fallen mir schon bei der Einfahrt etliche Rennradfahrer auf, die am Ortsrand mit Blick auf die Britisch Open-Golfplaetze (hier werden schon Tribuenen und Zeltstaedte aufgebaut fuer das naechste Turnier). Auf dem Weg hinaus kommen mir Hunderte von Radlern entgegen. Die mir auf meine Frage nach dem Woher und Wohin mitteilen, dass sie an einem Charity-Race von Edinburgh nach St. Andrews teilnehmen. An einer Huegelkuppe hoeren ich auf einmal ein Hi, Horst. Das Ehepaar, das mit mir zusammen in Tain in der B&B-Unterkunft gefruehstueckt hatte, nimmt ebenfalls an dem Race teil. Kurzes Gespaech, beste Wuensche usw. und weiter gehts. Immer mehr ziemlich fertige Radler auf z.T. normalen und alten Raeder kommen mir entgegen. An diversen Steigungen wird von vielen Teilnehmern mit schmerzverzerrtem Gesicht noch ins Pedal getreten oder schon geschoben (die Armen haben aber auch Pech mit dem Wind, fast nur gegenan auf 110 km). Wunderschoene LAndschaft. Auf den letzten 20 km geht es noch einmal richtig Auf und Ab um zwei hoehere Huegel (Western und Eastern Lomond, 425 bzw 522 m hoch)

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herum nach Kinnross am Loch Leven.
The Kirkwalls Hotel

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empfaengt mich a.o. freundlich, tolles Ambiente, superfreundliche und hilfsbereite MA, renovierte Zimmer, sehr modernes Bad.
Nach der Dusche ist Waesche angesagt, da ich die naechsten drei Naechte in Mehrbettzimmern in den JHG von Edinburgh und Melrose verbringen muss. Hoffentlich wird die Waesche auch trocken bis zum naechsten Morgen (sie wird). Kurzes Relaxen und ab an die Bar (heute kein Spaziergang, hatte den Ort ja schon bei der Durchfahrt gesehen und die Beine sind ein wenig schwer). Beim Bierchen wird die englische Zeitung gelesen, soweit ich das denn alles verstehen - Sprechen und Lesen, dass sind schon gewaltige Unterschiede. Ich muss auf einen Platz im Restaurant warten. Nach dem vorzueglichen Essen in einem liebevoll aber modern gestaltetem Ambiente will ich noch einen Maltwhisky zum Abschluss trinken. Zu mir gesellt sich ein vermeintlich aelterer Herr, der mich mit sehr tiefer alkoholgeschwaengerter Stimme anspricht. Es ist eine Sie aus der Naehe von Kopenhagen, Lisa, die offenbar Schottland-Profi ist und mir erklaert, warum man einen Malt stets mit einem Loeffel voll einheimischen Wasser verfeinern sollte. James der Barkeeper ist etwas irritiert. Ich probiere es, erst den Malt pur, sehr intensiv, leichtes Nachbrennen im Hals, dann mit dem Wasser verfeinert, schmeckt irgendwie milder, geht angenehmer ab.
Um der Gefahr weiterer Drinks mit der Daenin zu begegnen, verziehe ich mich aufs Zimmer und schlummere sanft ein.
Die technischen Daten heute:
Puls 99, 7 Std Fahrzeit, Schnitt 15,1 km/h, 765 Hoehenmeter, 3 % Steigung im Schnitt, max. 30 %, kann nur ganz kurz gewesen sein, da ich nicht absteigen musste, Gefaelle max. 28 %, kommt wohl hin, da schoben fast alle, die mir auf dem Weg nach St. Andrews entgegenkamen.
Temperaturen 13 bis 21 Grad, Anstiege warm, Abfahrten kalt, trocken, heiter bis wolkig, insbesondere am Nachmittag.

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