17. Deutschlandtour von Füssen nach Flensburg

Mittwoch, 10. Mai 2023

2. Etappe von Meitingen nach Dinkelsbühl - 88 km

Der Wettergott ist gnädig, kein Regen beim Aufwachen. Für den Nachmittag ist Regen avisiert. Also 7.30 Uhr Start ohne Frühstück. Die Hoffnung auf eine Bäckerei wird erst nach 20 km in Donauwörth erfüllt.
Es hat in der Nacht kräftig geregnet. Gleich nach dem Start geht es 2 km über einen unbefestigten Weg (Teil des Radfernweges Via Claudia), man hat das Gefühl, dass sich die Reifen am Boden festsaugen. Hinzu kommt noch ein unangenehmer Gegenwind, der im Tagesverlauf zunimmt.

Auf dem Weg zur Donau ständige Stops vor Schulen (Elterntaxis!!!) und bei häufiger Querung von vorfahrtsberechtigten Strassen, aber tendenziell geht es leicht bergab. Die Donau führt wie auch der Lech nach den kräftigen Regenfällen der letzten Tage viel Wasser. Kurz nach Donauwörth geht es aus dem Donautal ins Tal der Wörnitz, tendenziell leicht aufwärts bis Harburg (nicht HH-Harburg), das von einer imposanten Burganlage überragt wird. Raus aus dem Tal geht es auf den Kirchberg, d.h. etliche 100 m schieben. Oben angekommen, durchpusten, Puls runter bringen. Weiter gehts ins landwirtschaftlich geprägte Nördlinger Ries, immer wieder auf und ab, auf der Romantischen Strasse. Bei der Einfahrt in Nördlingen erwischt mich der erste kräftige Regenschauer. 10 Minuten unter einem Vordach abwarten. Zweites Frühstück in Nördlingen mit zwei Radlern aus Haßfurt, die in Richtung Füssen unterwegs sind und dann am Alpenrand über die bayrischen Seen zum Königssee. Mit den üblichen Wünschen und Tipps für die vor einem liegende Strecke geht es weiter, bei mir Richtung Dinkelsbühl, bei den beiden Richtung Augsburg.

Die Strecke wird anspruchsvoller und zum ersten Mal zeigt mein Navigationssystem einen nicht vorhandenen unbefestigten Fahrweg an. Ich fahre den vorhandenen sehr schwer zu befahreNden Weg weiter und komme nach etlichen Streckenwindungen und ca. 3 km wieder auf die angezeigte Tour. Auf dem weiteren Weg nach Dinkelsbühl erwischt mich irgendwo im Nirgendwo der nächste Regenschauer. Hinter einer Scheune und einem Stapel Brennholz finde ich Deckung. Endlich erreiche ich Dinkelsbühl. Nördlingen ist schon schön, aber Dinkelsbühl toppt es deutlich. Historische (Fachwerk)-Bauten.

Da es immer noch trocken ist und für Morgen Dauerregen angekündigt ist, suche ich bei Kaffee und Kuchen nach Übernachtungsmöglichkeiten auf der morgigen Strecke. Aber erst in Rothenburg auf der Tauber kann man unterkommen. 42 km bis dort sind mir zuviel. Also bleibe ich in Dinkelsbühl und übernachte im vorgebuchten Hotel, das ich noch bis 18 Uhr hätte kostenlos stornieren können.

Nach dem gestrigen stylischen Hotelzimmer übernachte ich heute sehr „Old fashioned“ - hier ist einiges zu modernisieren. Aber das Bett ist ok und immerhin, heute kann ich mein Fahrrad in einer abschliessbaren Garage unterstellen

Die technischen Daten heute: 88 km, 530 Höhenmeter, Durchschnittsgeschwindigkeit 16,7 km/h 5 Stunden und 15 Minuten in Motion (im Sattel oder schiebend). Vom Start bis zur Hotelankunft knapp 8 1/2 Stunden auf der Strecke.

Hoffe sehr, dass es morgen so wie gestern und heute deutlich besser als vorher angekündigt wird. Sonst wird es „ bitter“.

Dienstag, 9. Mai 2023

1. Etappe von Roßhaupten über Augsburg nach Meitingen 122 km

Nach einer regenreichen Nacht ist es am Morgen trocken und im Tagesverlauf kommt bei leichtem Gegenwind die Sonne immer mehr durch. 20 Grad, ein in diesem Jahr bisher fast unbekanntes „Summerfeeling“.

Mein Gastgeber serviert das recht gute Frühstück persönlich. Italienischer Name, aber urbayrischer Slang. Die Saison am Forggensee hat schon begonnen und der Trend zum Urlaub in Deutschland sichert eine fast durchgängige Zimmerauslastung.

Um 9.00 Uhr komme ich los. Das Komoot-Navigationssystem funktioniert einwandfrei, Tourenabweichungen werden sofort angesagt und man kann gleich korrigieren.

Anfänglich geht es auf dem Weg ins Lechtal auf durchweg guten bis sehr guten Straßen, Wirtschafts- und Fahrradwegen ständig rauf und runter. Durch traumhafte Landschaft und kleine Ortschaften gleitet ich dahin. Herrlich. Ich komme gut voran, nur kurzer Stop durch an den Ritzeln abgesprungene Kette.

Nach 3 Stunden Kaffee- und Kuchenpause in Igling. Sitze mit einem Radler aus Paderborn zusammen, der auf der Via Claudia von Paderborn nach Rom unterwegs ist - ca. 60/70 km am Tag auf einem klassischen Bike. Die harten Tage stehen ihm mit den Alpen und in Italien noch bevor.

Weiter geht es weitgehend auf der Via Claudia häufig auf unbefestigten aber ganz gut zu befahrenden Wegen vorbei an Landsberg am Lech Richtung Augsburg. Mit Erreichen des Landkreises Augsburg verschlechtern sich die Strassenbeläge und erinnern an die zum Teil desolaten Radwege und Strassen bei uns im Landkreis Stade. Auf einen Besuch der Augsburger Altstadt verzichte ích, da ich vor vielen, vielen Jahren schon mal dort war - der weg ist mein Ziel!
Die vor Augsburg sich aufreihenden Ortschaften sind nicht mein Fall, Stadtteilcharakter. Die Durchfahrung von Augsburg ist hinsichtlich Radwegführung zum Teil grenzwertig - Großstadt halt.
Die Strecke im Norden von Augsburg führt auf gut befahrbaren unbefestigten Wegen entland am Lech bzw. Lechkanal. So sollte es immer sein. Relativ wenige Radler und Fußgänger und vereinzelt auf den Kiesbänken des Lech’s die ersten Sonnenanbeter. Kurz vor Meitingen meine gute Tat des Tages. Einem liegengebliebenen Radler helfe ich, die total blockierte Kette wieder frei zu bekommen. Längerer Plausch und die Erfahrung, dass es sehr hilfsbereite Menschen gibt - eine Fahrstuhltechnikerin bietet ihre Hilfe unter Hinweis auf ihr umfangreiches an Bord befindliches Werkzeug an.
Nach 6 Stunden und 7 Minuten reiner Fahrzeit komme ich an meiner Unterkunft in Meitingen um kurz vor 16.30 Uhr an - 122 km, 300 Höhenmeter, Durchschnittstempo 20,0 km/h.
Die durchfahrenen Orte: Rosshaupten, Lechbruck am See, Burggen, Huttenried, Schwabbruck, Schwabsoien, Dienhausen, Denklingen, Leeder, Asch, Oberdriessen, Unterdriessen, Geratshofen, Ellighofen, Erpfting, Igling, Hurlach, Obermeitingen, Untermeitingen, Graben, Königsbrunn, Haunstetten, Augsburg, Firnhaberau, Langweid am Lech, Herbertshofen, Meitingen.

Nach Dusche und Essen gehts es auch heute relativ früh in die Horizontale.

Heute übernachtet mein Fahrrad mit im Zimmer, da das Umfeld mit Einkaufscenter, Supermärkten und dgl. in der Nacht tendenziell Diebe einladen könnte.

Für Morgen ist durchwachsenes Wetter mit zum Teil kräftigen Regenschauern auf dem Weg über die Donau nach Dinkelsbühl angesagt. Hoffentlich wird es nicht ganz so schlimm.

Montag, 8. Mai 2023

Mit der Bahn einmal durch die Republik

Mit der Bahn von Buxtehude nach Füssen - 3 x umsteigen.
Umsteigen mit Fahrrad und vier Gepäcktaschen in HH-Harburg eine körperliche Herausforderung, von einem Bahnsteig zum anderen, Treppen hoch, Treppen runter, Fahrstühle für beladenes Fahrrad ungeeignet, nur hochkant möglich, aber das Gepäck…… Wagenreihung angekündigt: 1. Waggon, tatsächlich: letzter Waggon. Mit drei anderen Radlern pedaliere ich den Bahnsteig von ganz vorne nach ganz hinten. Immerhin wartet man auf uns. Einstieg in ICE für Fahrrad mit Gepäcktaschen sehr mühsam, zwei Stufen, enge Tür, mit gegenseitiger Unterstützung klappt es. Beim Aussteigen in Göttingen hilft mir der freundliche Schaffner.
In Göttingen und Kaufbeuren kein Bahnsteigwechsel, puh, Glück gehabt. IC- und insbesondere Regionalbahn-Enstieg mit Fahrrad besser möglich.
Züge durchweg gering ausgelastet. Viele Radfahrer, die diverse Touren machen (Altmühltal, Oberstorf bis Ingolstadt und Oberstorf bis Cuxhaven in 19 Tagen, durchweg mit E-Bike).
In Regionalbahn nach Füssen komme ich mit drei älteren Malayen (2 Schwestern, 1 x mit Ehemann) von der Insel Penang ins Gespräch. Auf eigene Faust sind sie von Wien über Innsbruck und München mit der Bahn nach Füssen unterwegs um die Schlösser von König Ludwig zu besuchen, weiter geht es über Zürich und Interlaken nach Peag und dann zurück nach Südostasien. Offenbar machen die drei alle zwei Jahre eine Europa-Reise auf eigene Faust.
Bis Kaufbeuren waren die Züge tatsächlich pünktlich, vor Füssen musste indes auf eingleisiger Strecke ein verspäteter Gegenzug abgewartet werden, so kamen doch noch 15 Minuten delay zustande.
Der Himmel wurde ab Würzburg immer bedeckter und ab Donauwörth kamen die ersten Regentropfen vom Himmel. In Füssen regnete es formidabel, Regenzeug an und am Forggensee entlang (bei sonnigen Wetter sicherlich traumhaft) auf teilweise unbefestigten Wegen im zunehmenden Regen komme ich nach 13 km und 90 Höhenmeter nach knapp einer Stunde in Roßhaupten an.

Duschen, Essen, Schlafen.
Morgen soll bei bis zu 20 Grad entgegen ursprünglicher Vorhersagen ein schöner Radtag werden. Daumen drücken. Dann auch mit Fotos.

Sonntag, 7. Mai 2023

Morgen geht es los

1300 Trainingskilometer gefahren, Rad durchgecheckt, Gepäcktaschen gefüllt. Um 5.41 Uhr gehts morgen früh mit dem Start von Buxtehude nach HH-Harburg und von dort mit ICE bis Göttigen und weiter mit IC nach Kaufbeuren wo ich in die Bayrische Regionalbahn für die letzte Stunde bis Füssen zum dritten Mal umsteige, wo ich planmäßig um 15.46 Uhr ankommen soll. Hoffentlich halten sich die Verspätungen in Grenzen und wird das Wetter im Süden besser als angekündigt, viel Regen für Montag, Dienstag und Mittwoch. Regensachen sind frisch imprägniert. Daumen drücken …….

Mittwoch, 3. Mai 2023

Deutschland von Süd nach Nord

Seit Jahren steht eine Radtour quer durch Deutschland von Süd nach Nord bei mir auf der to-do-Liste. Erst passte es zeitlich nicht, dann kam Corona. Aber jetzt soll es losgehen. Knapp 900 Trainingskilometer liegen seit Ende Februar hinter mit, wobei die wettertechnischen Rahmenbedingungen einfach nur schlecht waren. Bis auf wenige Tage Regen, Wind und sehr kühl. Jetzt kam noch ein Fahrradabstieg über den Lenker mit heftigen Schürf- und Platzwunden sowie Prellungen hinzu.
Aber die Bahnfahrt nach Füssen und die Unterkünfte sind gebucht.
Am 8. Mai gehts los, mit der Bahn von Buxte nach Füssen (10 Stunden + zu erwartende Verspätung (Streckensperrung). Und dann liegen 1200 km in 12 Tagen vor mir.

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02. 2007 - Start
03. 2007 - Norwegen
04. 2007 - Schweden
05. 2007 - Dænemark
06. 2007 - Deutschland
07. 2008 - es geht weiter
08. 2008 - Belgien
09. 2008 - Holland
10. 2008 - Deutschland II
11. 2010 -Großbritannien
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13. 2010 - Schottland - der Süden
14. 2010 - England
15. 2011 Norwegen II
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