Sonntag, 13. Juni 2010

12.06.2010 Orkneys 1o4 km

Faehre von Lerwick nach Kirkwall/Orkney am 11.6. um 17.30 Uhr geht puenktlich. Essen im Supermarkt besorgt. 2 Tage vorher war Faehre w/Virusalarm bei Passagieren und Besatzung nicht gefahren, wie mir ein deutsches Radlerehepaar morgens in der JHG Lerwick erzaehlten. Daher nichts essen von Bord. Neben sitzt ein aelteres Schweizer Ehepaar aus Basel, die nach einer Hochzeitsfeier in Wales eine Rundreise durch England und Schottland machen und nach 4 Tagen Shetlands noch je 2 Tage in Orkney und Inverness verbringen. Die Englaender + Schotten sehen Fussball und trinken reichlich Bier. Um 22.30 Uhr Last Order und die Bestellungen laufen auf Hochtouren. Ein junger Mann kommt mit einem Tablett mit 8 Bieren in den Bereich der Schlafsessel, diskutiert mit Freundin und ........ schuettet 4 Liter Bier auf die vor ihm stehenden Sitze. Es gibt Aerger mit der Besatzung und ich hoere von dem Ungluecksraben eigentlich immer nur drei Worte, "fuck off", "fucking". Der Geruch wird penetrant. Gott sei Dank legt die Faehre schon in Kirkwall an. Mit mir gehen 8 Radler von Bord. Als wir aus dem Schiff rauskommen, fallen wir fast alle um. Sturm, gegen den wir 200 m aus dem Schiff auf dem Kai ankaepfen muessen (auf See hat man hiervon nicht viel gespuert). Aber dann habe ich 3 km Rueckenwind zum Kirkwall Hotel - herrlich. Ich frage zwei Passanten nach dem Hotel - ich stehe davor, nur das Namensschild ist nicht beleuchtet. Einchecken, Rad unterbringen, aufs Zimmer, 3. Stock, aeusserte Ecke, zweimal laufen, die Beine jubilieren. Hotel ist sehr "old fashioned", aber sauber. Dusche, Schlafen.
Morgens beim Freuhstueck treffe ich auf eine riesige Gruppe britische Pensionaere auf Schottland-Rundreise. Fruehstueckseigenheiten Scotlands erlerne ich. NAch Blick in die in Leder bebundene Fruehstueckskarte bestelle ich in Butter gebratene Salted Haddock, Ruehrei, Bacon und Tomate. Dazu Toast mit Marmelade (Kaese und Wurst Fehlanzeige). Nun ja, der Haddock liegt mir den ganzen Tag im Magen.

Gegen 8.30 Uhr los, es ist trocken, nachdem beim Aufstehen noch eine schwarze Wolkenwand und Sturzregen nichts gutes verhiess. Als erstes treffe ich eine Australierin die ein Foto von mir machen will. Merke, nicht ich habe sie angesprochen, sondern sie mich. Sie erzaehlt mir, dass sie sich fuer die Historie der Orkneys sehr interessiert und die Inseln bereits seit 5000 Jahren besiedelt sind. Daher gibt es sehr viele historische Staetten auf den Inseln. Ich betrachte daher bewusst auf meiner Tour den Ring of Brodgar

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und die Stehende Steine von Stenness.

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Der Wind hat nachgelassen, ist aber immer noch sehr kraeftig. Terrain wieder sehr anspruchvoll, insbesondere bei 35 km gegen den Wind und wie auf den Shetlands immer nur auf und ab. Die Orkneys sind aber von der Landschaft fliessender, nicht so dramatisch und steil wie die Shetlands, haben daher auch herrliche Sandstraende.
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Weite Flaechen, Ackerbau, Viehwirtschaft, deutlich weniger Schafe als auf den Shetlands, viel mehr Kuehe. Haeuser alle grau, bis auf Kirkwall Orte deutlich kleiner und mehr als ueberschaubar (Strassendoerfer). Sehr viele alleinstehende Bauerngehoefte, viele davon im Verfall, da nicht mehr bewohnt. Deutlich weniger Autoverkehr als auf den Shetlands, aber mehr Touristen unterwegs, auch Wohnmobile aus ganz Europa.
Beschliesse, die Tour etwas kuerzer ausfallen zu lassen. Nach rd. 60 km komme ich zurueck nach Kirkwall bei Sonnenschein und Rueckenwind. Jetzt sind die guten Zeiten des Radelns ohne Gepaeck vorbei, nach einem Kaffee und einem leckeren Toast draussen in der Sonne vor der Kathedrale von Kirkwall

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hole ich die Gepaecktaschen im Hotel ab und fahre ab sofort mit ca. 20 kg mehr als bisher die gut 40 km zur Faehre an der Suedspitze von Orkney-Mainland in Burwick.

Ueber 5 "causeways" (Daemme durch Buchten)

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mit den wunderbaren Hinweisschildern "Caution, you drive on your own risk, wind crossing, wave action" gehts immer weiter nach Sueden vorbei an St. Margrets Hope (hat vielleicht etwas mit Prinzessin Margret, der Schwester der Queen zu tun?????). Um 15.30 Uhr komme ich in Burwick an, kein Mensch, drei Fischkutter, ein Anleger, nur verfallene Haeuser.

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Wenn ich nicht mittags nachgefragt haette, ob die Fahere faehrt, ich waere mehr als unsicher gewesen. Das Wartehaus ist aber einwandfrei und tatsaechlich um 17.00 Uhr ist die Faehre, die Pentland Fortune aus John O'Groats da. Ich gehe als zunaechst einziger Fahrgast an Bord. Kurz vor Abfahrt komme zwei Busse mit 110 Personen, die vom schottischen Festland einen Tagesausflug auf die Orkneys gemacht haben. Neben mir sitzt ein kanadisches Ehepaar aus Schottland-Rundreise aus Hamilton/Ontario und eine junge Italienerin aus Florenz und ein Englaender aus Manchester, der die ersten vier Jahre seiner Kindheit in Trier verbracht hat. Es gibt nette Gespraeche ueber alles was einen Reisenden bewegt, bei der angenehm ruhigen 45 minuetigen Fahrt ueber den 6 Seemeilen breiten Pentland Firth, der aufgrund extremen Tidenhubs als stets unruhig mir avisiert wurde.
Ankunft am noerdlichsten Punkt des schottischen Festlands gg. 18.00 Uhr,
DSCF4999.

DSCF5001.

noch 5 Kilometer bis zur JHG in Canisbay.
Die Daten des Tages: Puls 113, km/h-Schnitt 18,2, Hoehenmeter 900, Steigerung im Schnitt 3 %, max. 13 %, ca. 30 km bergan, max.Geschwindigkeit 56 km/h.

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